Die Deutsche Bank im Visier der US-Justiz
Ermittlungen zur Ursache der Subprimekrise dauern an
Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo verdächtigt unter anderem die Deutsche Bank, Privatanlegern riskante ARS-Anleihen (Auction-Rate Securities) als sichere Geldanlage verkauft und somit betrügerisch gehandelt zu haben. Neben dem größten deutschen Geldinstitut werden jetzt auch die Bank of America und Goldman Sachs unter die Lupe genommen. Alle drei Banken lehnten bisher eine Stellungnahme ab.
Nach dem Zusammenbruch des amerikanischen ARS-Marktes notieren einige Papiere derzeit nur noch bei 10 Prozent ihres Einstandspreises. Zehntausende ARS-Besitzer machten enorme Verluste, sowohl Privat- wie auch Geschäftskunden sind betroffen.
Andrew Cuomo ermittelt daher seit Wochen gegen zahlreiche Großbanken. Die fünf Bankhäuser UBS, Morgan Stanley, JPMorgan Chase, Citigroup und Wachovia haben sich bereits mit dem Generalstaatsanwalt auf den Rückkauf von ARS-Anleihen ihrer Kunden im Wert von mehr als 40 Milliarden Dollar geeinigt.
Untersucht werden jetzt vermehrt Brokerhäuser, die am Verkauf der Anleihen beteiligt waren. Die Unternehmen und Finanzdienstleister Fidelity Investments, Charles Schwab Corp. und Oppenheimer Holdings Inc. haben inzwischen bereits eine Vorladung vom New Yorker Gericht erhalten.
In wie weit die Deutsche Bank von der ARS-Problematik betroffen ist, ob mit Strafen oder Rückzahlungen zu rechnen ist oder ob es eine Sammelklage von Kleinanlegern geben wird ist momentan noch nicht absehbar. Experten rechnen allerdings nicht mit höheren Verlusten für das Bankinstitut.
Die Deutsche Bank sei einer der kleineren Emittenten gewesen mit einem relativ geringen Volumen und auch wenn die Deutsche Bank zum Rückkauf von ARS-Anleihen verpflichtet würde, wäre das für das Bankhaus keineswegs Existenz bedrohend.