Microsoft kauft Ciao für 486 Mio. US-Dollar
Der Kauf von Yahoo ist vor einiger Zeit geplatzt. Endgültig hat Microsoft die Suchmaschine jedoch noch nicht aufgegeben. Dennoch hält der Software-Konzern aus den USA derzeit still im Kampf um Yahoo. Nun hat sich das Unternehmen eine andere wichtige Seite einverleibt. Zwar ist Ciao nicht so groß wie Yahoo, hat dafür aber eine umso interessante Nutzerschaft für den Softwareriesen zu bieten. Für das Mutterunternehmen von Ciao, Greenfield Online, bezahlt Microsoft 17,5 US Dollar je Aktie. Insgesamt kommt damit ein Kaufpreis von 486 Millionen US Dollar zusammen.
Als neuer Eigentümer von Ciao, einem bekannten Shoppingportal, will der Softwarekonzern sein Internet-Suchangebot „Live“ ausbauen. Dieses ist bisher alles Andere als erfolgreich und weit hinter den Erwartungen zurück geblieben. Durch den Kauf soll wenigstens geschafft werden, den Anschluss an andere Suchmaschinen nicht noch ganz verlieren. Deshalb soll Ciao die „Live“-Suche von Microsoft um Informationen zu Produkten und Händlern erweitern. Und gerade hier sind Ciao.com und Ciao.de wirklich ganz vorne zu finden mit der Größe des Informationspools.
Bei beiden Portalen geben Verbraucher Informationen für Verbraucher, und zwar in allen möglichen Bereichen von Waren und Dienstleistungen über Fragen zu Finanzen und zum Geldanlage-Vergleich. Egal, ob es sich um Elektronikwaren handelt, um Restaurants oder Bücher, Ciao hat alles an Information zu bieten.
Gerade auch Online-Shops tun viel dazu, auf einer oder auf beiden Seiten zu erscheinen. Manche rufen ihre Kunden regelrecht dazu auf, ihre Meinung auf Ciao kund zu tun und gewähren ihnen dafür Rabatte und Gratisgeschenke.
Das Geld verdient Ciao jedoch nicht mit den Informationen, sondern mit Werbung, mit dem Handel im Internet und mit den Provisionen von Händlern. Aktiv ist Ciao derzeit als Verbraucher- und Preisvergleichsportal in sieben verschiedenen Ländern, unter anderem in Deutschland.
Der Katalog von Ciao.de und Ciao.com enthält gut vier Millionen verschiedener Produkte. Dazu kommen mehr als fünf Millionen Bewertungen für Produkte und Dienstleistungen. Und genau diese beiden Bereiche werden in Zukunft „Live“ von Microsoft dienen, da sämtliche Informationen in Zukunft direkt über die immer noch recht unbekannte Suchmaschine des Softwareriesen abgerufen werden können.
Interessant ist für Microsoft die Nutzerschaft jedoch auch aus anderen Gründen. Das Unternehmen Greenfield, das von nun an unter der Flagge Microsofts fahren wird, ist auch in der Marktforschung tätig. Viele Nutzer von Ciao lassen sich für ein paar Cent oder einige wenige Euro zu Marktforschungszwecken ausfragen. Dies kommt Microsoft sicher sehr entgegen, da sich hier bisher ungeahnte Wege öffnen könnten für den Konzern, der ebenso wie Konkurrent Google unglaublich gerne die verschiedensten Daten von Kunden und Interessenten sammelt.