Aufstieg und Fall der Maxdata AG
Maxdata hat Insolvenz angemeldet. Maxdata? Wer war das gleich noch mal?
Ach stimmt, das war jener Computerhersteller, der im Jahre 1999 an die Börse ging und gleich einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro machte. Dies war das Highlight der Unternehmensgeschichte, denn von da an ging es stetig bergab. Binnen fünf Jahren sank der Umsatz von 654,9 Millionen Euro auf 468,9 Millionen Euro.
Die Gründe, die Maxdata für den Rückgang benannte: Den Preisverfall bei der Hardware. Dies wurde fast zu einem Mantra für das Unternehmen. Der Preisverfall, ja der Preisverfall ist schuld an allem.
Nun droht die Zahlungsunfähigkeit und Maxdata hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht in Essen gestellt. Die in den Niederlanden und der Schweiz angesiedelten Vertriebsgesellschaften sollen jedoch nicht von der drohenden Insolvenz betroffen sein.
Maxdata will versuchen, die Marken „Maxdata“ und „Belinea“ unter Gläubigerschutz zu stellen und die Geschäfte weiter zu führen. Außerdem sollen von den 1.019 Arbeitsplätzen so viele wie möglich erhalten werden.
Noch im Jahr 2002 hatte es einen Jahresüberschuss von 3,1 Millionen Euro gegeben. Danach ging es nur noch in die Verlustzone, die – mit Ausnahme des Jahres 2004 – jährlich in zweistelliger Millionenhöhe lag. Bereits im ersten Quartal wurde ein gesunkener Umsatz gegenüber dem Vorjahr gemeldet. Von 114,9 Millionen Euro ging es runter auf 102,3 Millionen Euro. Der EBIT (Earnings before Interest and Taxes), der Gewinn vor dem Abzug von Steuern und Zinsen, sank von 10,9 Millionen Euro auf 6,9 Millionen Euro.
Dieses negative Betriebsergebnis spiegelt sich zugleich auch in dem Wert der Aktie wird. Während diese zum Börsenstart im Jahr 1999 mit 31 Euro notierte und zu Beginn des Jahres 2000 auf 32,99 Euro stiegt (zu den Hochzeiten des Neuen Marktes, der nicht lange darauf jäh zerbrach), ist die Aktie heute noch 0,36 Euro wert. Durch die Bekanntgabe der Insolvenz war die Aktie noch weiter ins Bodenlose gesunken und verlor allen Halt. Für die Anleger alles in allem eine schlechte Geldanlage, besonders wenn sie die Aktie zu Börsenbeginn gezeichnet oder erworben hatten.
Wie lange Maxdata nun trotz der kommenden Insolvenz sein Mantra weiter zelebrieren will? Wer weiß das schon. Andere Hersteller haben längst neue Nischen entdeckt, anstatt sich dem Preisverfall einfach ohnmächtig zu ergeben, wie Maxdata es vielleicht gemacht hat. Ob ein neuer Aufbruch gelingt? Wir werden es sehen, ob der Computerhersteller Maxdata nun endlich damit beginnt.