Die Europäische Kommission wagt sich an die Einlagensicherung…
…und will diese verbessern: Zum Schutz der Sparer und Anleger, damit sie im Falle einer Krise nicht zu viel Geld verlieren. „Es muss dringend etwas getan werden, um die Einlagensicherungen für den Fall einer großen, grenzüberschreitenden Bankenkrise zu wappnen und die nationalen Systeme besser miteinander zu verzahnen“, so die Töne, welche gestern aus Brüssel zu vernehmen waren und die Absicht erkennen ließen, etwas im Bereich der Einlagensicherung zu verändern. So soll die momentane Summe von 20.000 Euro, über welche Einlagen auf Girokonten, Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten über die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken abgesichert sind, auf 40.000 Euro verdoppelt werden.
Dabei zieht die EU-Kommission dem nach, was sowieso in manchen Ländern des geeinten Europas schon verbessert wurde oder in naher Zukunft verbessert werden soll. So haben die Niederlande bereits im Jahre 2007 die Höhe der neuen Einlagensicherung auf 40.000 Euro festgelegt, wenngleich dort zweistufig abgesichert wird: zu 100 Prozent bis 20.000 Euro und alle Beträge von 20.000 bis 40.000 Euro zu 90 Prozent. Auch Großbritannien prüft derzeit eine Erhöhung auf 35.000 Pfund, was einem Eurobetrag in der Höhe von etwa 44.000 entsprechen würde.
Schon seit einer Weile arbeitet ein Team von Spitzenbeamten aus den Finanzministerien, der Europäischen Zentralbank und der EU-Kommission an einer Veränderung und Verbesserung der Einlagensicherung. „Während alle Einlagensicherungen die Anleger bei kleineren Zusammenbrüchen bedienen könnten, kann keine die Mittel aufbringen, um einen großen, grenzüberschreitenden Bankenkrach abzufangen.“ wurde bereits vor einigen Wochen schriftlich von diesem Team niederlegt. Es wird also Zeit für eine Veränderung in ganz Europa. Gerade der Fast-Zusammenbruch der Northern Rock in Großbritannien hat die die Europäische Union hier aufgescheucht. Ein dramatischer Rettungsakt hat die Bank gerade mal eben so vom Abgrund zurückgezogen.
In Deutschland gab es übrigens bis jetzt keine Probleme in Bezug auf die Auszahlung von angelegten Geldern bei einem Bankzusammenbruch. Ein Sprecher des Bundesverbands deutscher Banken sagte dazu: „Bei den Entschädigungsfällen, die es bisher in Deutschland gab, haben alle Kunden ihre Einlagen zurückbekommen. Für deutsche Bankkunden wird sich durch neue EU-Regeln nichts ändern.“ Die letzte Pleitebank in Deutschland war die der Weserbank gewesen, die im Frühjahr dieses Jahres zusammenbrach. Dennoch hatten die Anleger ihr Geld innerhalb weniger Wochen zurück. Dies spricht für ein funktionierendes System, welches weit über die vorgeschriebene Einlagensicherung von 20.000 Euro hinausgeht.
Deshalb kann Anlegern auch nur geraten werden, bei den Banken und Geldinstituten des eigenen Landes oder in einem EU-Land anzulegen, um im Falle eines Zusammenbruchs der Bank nicht alles zu verlieren. Dies könnte in einem anderen Land außerhalb Europas und ohne Einlagensicherung schnell passieren. Deshalb sollte man sich nicht von hohen Renditen bei der Geldanlage blenden lassen, sondern sich auch das Thema Einlagensicherung durch den Kopf gehen lassen, sprich eben das Magische Dreieck der Geldanlage aus Sicherheit, Liquidität und Rendite beachten. Dann lieber ein oder zwei Prozent weniger Rendite, dafür aber am Ende der Anlagezeit das Geld wieder bekommen und nicht mit Nichts dastehen. Die eigene Vernunft sollte hier vor utopischen Zinsen und Gewinnen stehen.