Trotz einer Stabilisierung der Börsenkurse in den letzten Wochen, blicken Privatanleger so pessimistisch wie noch nie während der Coronakrise in die Zukunft. Das geht aus dem DAX-Sentiment, einer wöchentlichen Umfrage des Handelsblattes unter 3.500 Anlegern hervor. Bei Professionellen Anlegern sieht es etwas besser aus. Sie sind derzeit neutral positioniert.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Privatanleger blicken so pessimistisch wie noch nie während der Coronakrise in die Zukunft
- Professionelle Anleger positionieren sich neutral
- Logistikunternehmen verloren zuletzt an Boden, Unternehmen aus der Gesundheitsbranche profitierten
Investitionsbereitschaft sinkt
Den Zukunftsoptimismus privater Anleger gibt die Umfrage mit -1,9 Punkten an. So schlecht war der Wert noch nie, seit das Coronavirus ausgebrochen ist. Zum Vergleich: Noch Mitte März betrug der Wert 4,1 Punkte.
Wenig überraschend ist zudem auch die Investitionsbereitschaft zurückgegangen. Der Wert liegt derzeit bei -0,1 Punkten. Ende März war er noch auf einem Allzeithoch von 5,8 Punkten.
Professionelle Anleger positionieren sich neutral
Etwas anders sieht es bei professionellen Anlegern aus. Zwar setzen diejenigen, die sich über Eurex absichern, nicht mehr auf steigende Kurse. Immerhin positionieren sie sich jedoch neutral.
Ähnlich sieht es bei professionellen Anlegern aus den USA aus. Aus dem Verhältnis von gehandelten Verkaufsoptionen zu Kaufoptionen an der Chicago Board Options Exchange ergibt sich, dass sie derzeit ebenfalls neutral positioniert sind.
Ebenso sieht es beim Indikator des S&P 500 für technische Angst und Gier aus. Er liegt derzeit bei 40 Prozent. Das gilt als neutraler Bereich.
Macht die richtige Auswahl den Unterschied?
Im Hinblick auf die schlechte Stimmung unter Privatanlegern meint Stephan Heibel, zuständig für die Auswertung der Sentiment-Umfrage: „Ich lese aus diesen Daten heraus, dass noch immer viele Anleger in die Verlierer der Coronakrise investiert sind und in dieser Woche der Differenzierung Federn lassen mussten.“[1]
So verloren zuletzt etwa Logistikunternehmen wie Lufthansa und Fraport. Unternehmen aus der Gesundheitsbranche schnitten hingegen gut ab. Darunter beispielsweise Sartorius oder Fresenius Medical Care.
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