Ein guter Tag für die Wirtschaft
Der Dax steigt, der Ölpreis sinkt weiter. Und auch der Kongress in den USA scheint sich langsam einigen zu können auf ein Rettungspaket für die Wall Street, in der Höhe von 700 Milliarden US Dollar. Einzig und allein die Schelte, die der amtierende US-Präsident George W. Bush für seine Einladung der Präsidentschaftskandidaten Obama und McCain und weitere Unzulänglichkeiten einstecken musste, liegen heute ein wenig schwer im Magen.
Immerhin wird die Zeit der Präsidentschaft des Bush Jr. die teuerste Amtszeit sein, die jemals ein US-Präsident verursacht hat. Auf der einen Seite ein Krieg, der inzwischen von fast allen völlig in Frage gestellt wird, und das im 21. Jahrhundert, wo man doch meinen könnte, der Mensch hätte andere Möglichkeiten gefunden, um Streitigkeiten zu beseitigen. Ein zu spätes Eingreifen beim zerstörerischen Hurrikan Katrina vor drei Jahren, der New Orleans verwüstete und einen finanziellen Schaden von 81 Milliarden US Dollar hinterließ. Und nun die Finanzkrise, die seit weit über einem Jahr tobt und bei der auch wieder viel zu spät eingegriffen wurde.
Er hat sie nicht im Griff, die Wirtschaft seines Landes, der Herr Bush, und deshalb auch nicht sein Land. Ein beispielhaftes Versagen eines US-Präsidenten, das Geschichte schreiben wird, und vielleicht, besser gesagt hoffentlich, Zeichen setzen wird für den nächsten Präsidenten der USA. Denn schlechter kann man es kaum mehr machen, da geht nur noch ein besseres und auch bewussteres Handeln.
Derweil steigt der Dax zaghaft weiter, entfernt sich immer mehr von der 6.000 Punkte-Marke und zeigt sich von der sonnigen Seite. Der Gewinner des bisherigen Börsentages ist die Münchner Rück, die noch vor wenigen Tagen eine Erhöhung der Prämien im Rückversicherungsgeschäft in Aussicht gestellt hat. Man wolle „Preiserhöhungen mit deutlich zweistelligen Prozentsätzen“ bei den Verhandlungen für die Preisgestaltung des Jahres 2009 durchsetzen. Dies gibt der Aktie Schub.
Und auch die Daimler AG nimmt wieder richtig Fahrt auf durch den nun endlich beschlossenen und vertraglich unterzeichneten Verkauf von Chrysler. Es war eine Ehe, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen ist und bei der nun beide Partner getrennte Wege gehen und Chrysler auch gleich eine neue Bindung eingeht.
Während Wirtschaftsminister Steinbrück die Lage der Wirtschaft in unserem Lande negativ sieht, widersprechen ihm die Zahlen plötzlich. Vielleicht ist es wirklich so, dass der Aufschwung nur pausiert, aber noch gar nicht zu Ende ist.