Die Hypo Real Estate ist gerettet – Aktienkurse stürzen dennoch ab
Es ist ein schwerer Tag für die Börse in Frankfurt, dieser Montag nach der Rettung der Münchner Großbank HRE. Die Kurse stürzen ab, und der Dax, der wichtigste deutsche Aktienindex, liegt inzwischen unter der 5.500 Punkte-Marke und bewegt sich langsam, aber unaufhörlich, auf die 5.400 Punkte zu.
Nicht nur die Aktie der Hypo Real Estate verlor heute an Boden. Auch der Rest der börsennotierten Unternehmen rutschte bergab und versetzte dem Aktienmarkt eine Talfahrt. Einzig und allein die Volkswagen AG schaffte den Sprung zu einem Plus und zeigt damit wieder einmal die Stärke dieses Wertpapiers und dieses Unternehmens, trotz eines schwächelnden Automarktes in vielen Teilen der Welt.
Im Zug der Börsenschwäche fiel auch der Kurs der Commerzbank-Aktie um über 20 Prozent. Dabei sind es gerade die beiden größten deutschen Banken, die Deutsche Bank und eben die Commerzbank, die noch am Wochenende versichert haben, dass sie ganz sicher keine Probleme mit der Liquidität haben und haben werden und diese täglich mehrfach abgesichert ist.
Es scheint, als würden die Anleger nun Amok laufen und in ihrer Verzweiflung ihre Wertpapiere verhökern, anstatt die Ruhe nach dem Sturm abzuwarten und nicht einen Sturm im Wasserglas zu verursachen, wie es momentan auf dem Börsenparkett der Fall ist.
Finanzminister Steinbrück hatte inzwischen den Rücktritt des Vorstands der Hypo Real Estate gefordert, da dieser seiner Ansicht nach nicht mehr haltbar sei. Nun machen Gerüchte die Runde, dass der Chef der HRE, Georg Funke, zurücktreten will. Jedoch auch der Chef des Aufsichtsrates ist im Visier der Kritik – und auch hier wird es Überlegungen über die Zukunft des Herrn an der Spitze, Kurt Viermetz, geben müssen.
Was sich in den nächsten Tagen auf dem nationalen wie auch internationalen Börsenparkett tun wird, bleibt abzuwarten. Wichtig ist, dass die Anleger, also Sie, wieder Vertrauen finden in die Wirtschaft unseres Landes. Zwar brauchen wir noch eine Weile der „Erholung“ nach einer monatelangen Krise. Aber es geht voran, wenn man sich die Zeichen der Zeit ganz genau ansieht.
Die Hypo Real Estate ist zumindest gerettet, wenn auch durch staatliche Mittel. Ein Zusammenbruch der HRE wäre jedoch nicht nur für die Börse ein Fiasko geworden, die Bundesregierung hat also die Zeichen der Zeit erkannt. Zwar kann der Steuerzahler jetzt auch murren, dennoch gilt eines zu bedenken: Ohne dieses Hilfspaket würden die Kurse noch mehr in den Keller gehen und die Wirtschaft noch mehr in die Rezession rutschen. Wichtig ist, dass nun die für den immensen Schaden verantwortlichen Köpfe bei der Hypo Real Estate und auch bei anderen Banken rollen. Damit endlich ein neuer Anfang möglich ist, auch auf der Basis des Vertrauens. Denn genau dieses ist jetzt von Nöten, um neue Anlagen zu tätigen.
Wer sich dies momentan auf dem Aktienmarkt oder über Fonds nicht zutraut, kann auch anderen Anlagemöglichkeiten für sich entdecken, so zum Beispiel Festgeld, das derzeit gut verzinst ist. Oder einfach das „Zwischenparken“ des Ersparten auf einem Tagesgeldkonto mit guten Konditionen. Es gibt eben immer Möglichkeiten, man muss sie als Anleger nur für sich entdecken.