Ausverkauf an den Börsen – der DAX bei 4.500 Punkten
Der Dax sinkt wieder, und zwar erheblich. Im Moment bei unter 4.500 Punkten angekommen, und ohne Bremse unterwegs, so scheint der Deutsche Aktienindex momentan seinen Halt ganz zu verlieren.
Verluste in zweistelliger Prozenthöhe sind gerade an der Tagesordnung und Anleger, die bei ihrer Geldanlage auf Aktien oder Fonds gesetzt haben, stehen teilweise ratlos vor ihren Verlusten. Selbst bei Anleihen von Unternehmen und den als sicher geltenden Staatsanleihen sieht derzeit alles nach einer Kapitulation der Anleger aus. Anders ist es nicht zu erklären, wenn Anleihen bonitätsstarker Emittenten teilweise um bis zu zehn Prozent an einem einzigen Tag nachgeben.
Einzig und allein die Volkswagen AG setzt, wie bereits öfter in den letzten Tagen, den Gegenakzent mit zurzeit fast 20 Prozent Kursplus. Aber auch dies kann die Börse in Frankfurt nicht vor Tränen bewahren. Denn die Marke der magischen 6.000 Punkte rückt in immer weitere Ferne. Die schwarzen Tage werden zur Gewohnheit in diesen Zeiten.
Es zeigt sich nun, wie sehr die Finanzwelt die ganze Wirtschaft Gedeih oder Verderben unterwerfen kann. Und auch der Ölpreis sinkt in der Folge – Die Angst vor einer Rezession ist groß, und das in der ganzen Welt.
Doch unser Börsenhandel funktioniert wenigstens noch, trotz starker Verluste. Die Märkte in Österreich, in Russland und in Thailand haben inzwischen ihren Handel ausgesetzt – Russland bereits zum dritten Mal binnen weniger Tage. Es kracht an allen Ecken und Enden, und nicht einmal Experten wissen, wie es nun weitergehen wird. Die Leitzinssenkungen, die viele Notenbanken vor wenigen Tagen getätigt haben, scheinen zu „verpuffen“, und nichts zu bringen. Der Nikkei, der wichtigste Aktienindex der japanischen Börse in Tokio, beendete seinen Börsentag mit 9,6 Prozent im Minus und war teilweise auf ein 20-Jahres-Tief gesunken.
Vielleicht kommt es nun zu einem ähnlichen Crash wie bei der zerplatzten Blase des „Neuen Marktes“ vor ein paar Jahren. Damals fielen die Aktienkurse auch bis ins Extreme, konnten sich aber im Laufe der Jahre wieder erholen. Vielleicht steht die weltweite Finanzwirtschaft wirklich vor einem Zusammenbruch, vor einem Untergang der Titanic.
Aber genau hier zeigen sich ja dann endlich die Schwächen, die Lücken, die Sicherheitsmängel. Und dann kann auch ein Neuanfang gemacht werden, mit strikteren Regeln, mit mehr Überwachung, mit dem Hinschauen vor dem Zusammenbruch und nicht dem Wegsehen, bis alles fast ganz zusammengebrochen ist. Und genau das ist es, was die Finanzwelt heute braucht: ein genaues Hinsehen, ein genaues Erläutern, ein Durchleuchten bis ins kleinste Detail.
Und noch eines wird gebraucht: Das Rollen von den Köpfen, welche die Wirtschaft in aller Welt so in den Dreck gerissen und sie dem Untergang geweiht haben. Sonst wird es nie anders laufen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!