Hat die Dresdner Bank verbotenen Insiderhandel betrieben?
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat dieser Tage viel zu tun. Auf der einen Seite muss sie sich ein 125 Seiten starkes Indizienpapier von den Anwälten von Continental durchlesen, bei dem es um nicht ganz regelgerechte Swapgeschäfte durch das Unternehmen Schaeffler geht. Auf der anderen Seite hat Air Berlin nun die BaFin eingeschaltet.
Dabei geht es nicht nur um „aufsichtsrechtliche“ Fehlgänge der Dresdner Bank, sondern laut dem Vorstand von Air Berlin auch um „strafrechtliche“ Aspekte. Dies könnte natürlich bitter werden für die Dresdner Bank, deren Zukunft sowieso völlig im Unklaren liegt. Würde der Tochter des Allianz-Konzerns wirklich verbotener Insiderhandel nachgewiesen werden, würde dies nicht nur rechtliche Folgen haben. Auch die Aktie des Mutterkonzerns Allianz würde wohl kräftig ins Minus gehen. Heute fing es schon damit an und die Allianz rangiert momentan als zweiter Verlierer dieses Börsenfreitags nach der Münchner Rück.
Es soll bei der Untersuchung, um welche Air Berlin die BaFin gebeten hat, um Marktmanipulationen gehen und um eben jenen bereits genannten Insiderhandel.
Die Dresdner Bank bzw. ihre Investmentabteilung hatte am 17. Juli dieses Jahres eine Verkaufsempfehlung erteilt, das Kursziel der Aktie zugleich von 5,80 Euro auf Null heruntergesetzt und damit bei den Anlegern den „unzutreffenden Eindruck“ hervorgerufen, die Fluglinie würde kurz vor der Insolvenz stehen.
Trotz dieser Herabstufung in ihrer eigenen Analyse hatte die Investmentabteilung jedoch „unmittelbar vor als auch nach“ der Herausgabe des Berichts Handel mit der Aktie der Fluglinie betrieben. Dies riecht natürlich sehr nach Insiderhandel und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wird hier einiges zu tun bekommen. Was nun aus der Dresdner Bank werden wird, ist nun wohl noch ungewisser als vorher. Die Commerzbank, die Interesse an einem Kauf der Allianz-Tochter hat, wird nun möglicherweise ein wenig ins Grübeln kommen, ob der Deal auch wirklich das Richtige wäre für das eigene Image in der Öffentlichkeit.