BaFin genehmigt Schaeffler-Angebot für Continental
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen, die BaFin, hat dieser Tage viel zu tun und muss einige wichtige Entscheidungen treffen. Eine wurde nun gefällt und heute bekannt gegeben: Das Übernahmeangebot des Familienbetriebs Schaeffler für Continental ist genehmigt.
Für 70,12 Euro pro Aktie hat Schaeffler nun Zeit bis zum 27. August, Aktien des Conti-Konzerns zu erwerben. Zwar wird das den Aktionären nicht ganz gefallen, die zu Kursen oberhalb besagter 70,12 Euro pro Aktie eingestiegen sind, doch der Preis ergibt sich aus dem Kursdurchschnitt der drei Monate vor der Ankündigung des Übernahmewunsches. Das Angebot der Übernahme wurde am 15. Juli gemacht und so wurde die Aktie einen Aufschlag von 29,95 Prozent (16,16 Euro) auf den Stand des Kurses der Aktie bei Börsenschluss des XETRA am 11. Juli.
Von da an wurde im Blätterwald eifrig vermutet, was Schaeffler nun auch ganz offiziell mit seinem Übernahmewillen zeigte. Der Geschäftsführer der Schaeffler-Gruppe, Jürgen Geißinger, sagte dazu: „Wir bieten einen fairen Preis, der für die Aktionäre der Continental AG interessant ist. Jetzt sollten wir es den Aktionären überlassen, unser Angebot zu bewerten und ihre Entscheidung zu treffen. Wer in der weltweiten Automobilzuliefererindustrie als Entwicklungspartner innovative Gesamtlösungen aus einer Hand anbieten will, verbessert seine Zukunftschancen deutlich, wenn er seine mechanische, mechatronische, Elektronik- und Software-Kompetenz integriert.“ Das Ziel von Schaeffler sei es immer noch, ein Großaktionär strategischer Art des Conti-Konzerns zu werden. Dafür wolle man mehr als 30 Prozent der Continental-Anteile übernehmen. Schaeffler sähe sein Ziel nicht darin, nur eine reine Finanzinvestition zu tätigen.
Man will also Mitspracherecht. Dem Vorstandsvorsitzenden von Conti, Klaus Wennemer, wird dies wohl nicht gerade gefallen. Die Übernahme durch Schaeffler war ihm sowieso von Anfang an ein Dorn im Auge. Doch nun sollte sich der Aufsichtsrat von Continental so bald wie möglich mit den Entscheidern bei Schaeffler an einen Tisch setzen, will man es nicht zu einer feindlichen Übernahme kommen lassen. Die Schaeffler-Gruppe hatte von Anfang an gesagt, dass man es auch durchaus darauf ankommen lassen würde, wenn Continental nicht von sich aus eine Übernahme zulassen würde. Es ist nun also eine Menge Gesprächsbedarf da.
Sollten die Worte von Schaeffler in Bezug auf ein Nicht-Zerschlagen des Conti-Konzerns auch in Zukunft das halten, was sie versprochen haben, könnte eine neue starke Front im Bereich der Autozulieferer entstehen. Alles andere würde das Familienunternehmen aus Herzogenaurach unglaubwürdig erscheinen lassen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch weit darüber hinaus. Hoffen wir also auf gute Gespräche und eine daraufhin folgende starke Allianz beider Unternehmen.