Für den DAX war 2019 ein gutes Jahr. Er startete bei 10.478 Punkten. Aktuell liegt er bei über 13.100 Punkten. Das entspricht einem Plus von 25 Prozent. Angesichts des Handelskonfliktes zwischen den USA und China, dem Brexit-Chaos und der zwischenzeitlichen Angst vor einer technischen Rezession in Deutschland, ist das verwunderlich. Viele Unternehmen haben sich von der schlechten Stimmung abschrecken lassen, statt die positiven Kursentwicklungen zu nutzen. Im gesamten Jahr kam es nur zu drei Börsengängen im Segment Prime Standard der Deutschen Börse.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Der DAX verzeichnet 2019 aktuell ein Plus von 25 Prozent
- Trotzdem kam es 2019 nur zu drei Börsengängen im Prime Standard der Deutschen Börse
- Das ist der niedrigste Stand seit der Finanzkrise 2009
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Wert der neu ausgegebenen Aktien fiel 2019 um fast 70 Prozent
Die drei Börsengänge im Prime Segment waren: Das Softwareunternehmen Teamviewer mit einem Volumen von rund zwei Milliarden Euro, die Volkswagen-Tochter Traton und der Modehändler Global Fashion Group. Der Wert der neu ausgegeben Aktien fiel 2019 um rund 70 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Im Start-up-Segment Scale gab es 2019 überhaupt keinen Börsengang.
Zum Vergleich: 2018 kam es zu 16 Börsengängen mit einem Emissionsvolumen von 11,6 Milliarden Euro. „Die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten wogen für viele Börsen-Kandidaten schwerer als die sehr gute Entwicklung am Aktienmarkt“, heißt es dazu von Klaus Rainer Kirchhoff, dem Chef der Beratungsfirma Kirchhoff Consult .[1]
Wird 2020 alles besser?
„Die weiter lockere Geldpolitik der Notenbanken und die zunehmend positiven Signale im Handelsstreit stimmen uns aber zuversichtlich, dass 2020 wieder mehr Unternehmen an die Börse gehen werden“, meint Kirchhoff. Anwärter gibt es einige:
- Die Aufzugsparte von Thyssen-Krupp
- Die Energiesparte von Siemens
- Wintershall DEA (ehemals DEA)
- Der Wohnmobile-Hersteller Hymer
„Wir erwarten eine deutliche Erholung am Markt für Börsengänge und rechnen mit mindestens zehn Neuemissionen im Prime Standard“, meinte Kirchoff-Vorstand Jens Hecht.
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