Der EU-Gipfel zur Finanzkrise hat begonnen
Heute hat er begonnen, der aktuelle EU-Gipfel zur Finanzkrise. Auf der Tagesordnung stehen dabei auch Pläne der EU-Kommission zum Schutz der Sparer.
Dabei soll auf der einen Seite die Einlagensicherung generell von derzeit 20.000 Euro auf 100.000 Euro angehoben werden. Diese Erhöhung soll bis Ende 2009 umgesetzt werden und wurde in zwei Stufen ablaufen. Im Jahr 2010 würde für die Einlagensicherung ein maximaler Betrag von 50.000 Euro gelten, ab 2011 dann die geplanten 100.000 Euro.
Aber das ist nicht der einzige wichtige Punkt für Sparer. Auch will die EU-Kommission eine Garantie festgelegen, die besagt, dass Anleger im Falle einer Bankenpleite innerhalb von drei Tagen ihr Geld zurückhalten. Das momentan geltende Recht ist hier sehr schwammig, so dass bis zur Auszahlung der Einlagensicherung mehrere Monate und gar ein bis zwei Jahre vergehen können. Dies bringt die eh schon geprellten Sparer natürlich noch mehr in die Bredouille und schürt auch alles andere als Vertrauen. Und genau dieses Vertrauen will die EU-Kommission mit ihren Plänen zur Änderung des Systems der Einlagensicherung nun wieder schaffen.
Die Richtlinien der Europäischen Union haben dann generell für alle Mitgliedsstaaten zu gelten, diese können aber die rechtliche Situation noch selbst verbessern, dürfen die Regelungen aber nicht verschlechtern. In Deutschland gibt es deshalb eine Selbstverpflichtung der Banken, die über die gesetzlich festgelegte Einlagensicherung in Höhe von 20.000 Euro hinaus geht.
Die EU-Kommission will nun generell die Einlagensicherung erhöhen, nachdem es bereits in einigen Mitgliedsstaaten Änderungen gab. Ob die Ostblockstaaten alle mitziehen werden, ist jedoch fraglich. Dies wirft dann gleichzeitig die Frage auf, ob man sein Geld etwa auf Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten in diesen Ländern dann anlegen sollte, weil die Absicherung nur auf Mindestniveau – sprich den 20.000 Euro – stattfindet, aber kein Interesse daran gezeigt wird, den Sparern die Verluste zu verringern und auch das Geld nach einer Bankpleite möglichst schnell auszuzahlen.
Solche Faktoren sollten gerade einen Anleger immer bedenklich stimmen. Die guten Zinsen locken, ja, aber die Fallen sollten umgangen werden. Es gibt so viele gute Angebote im Bereich der sicheren Geldanlage von Banken, welche die freiwillige Selbstverpflichtung unterschrieben haben und damit den gesamten angelegten Betrag auszahlen und nicht nur einen Teil.
Dies sollte man bei der Geldanlage nicht vergessen, vor allem dann nicht, wenn scheinbar sehr gute Zinsen aus dem Ausland locken, wie im Falle der isländischen Banken Landsbanki, Kaupthing und Glitnir. Diesen Leichtsinn bezahlt man dann bitter, wie 50.000 Sparer, die ihr Geld bei den genannten Banken angelegt hatten, bezeugen können.