Saftig grüne Weiden, auf denen Schafe grasen, leuchtende Getreidefelder, fruchtbare Äcker: Diese Szenarien sind nicht nur ein traumhafter Anblick für Romantiker, sondern zunehmend auch für Anleger ein gutes Geschäft. Immer häufiger investieren Unternehmen und Privatanleger in den Kauf und die Bestellung von Ackerland und Naturgrundstücken. Doch woher kommt dieser Trend? Ist es die Inflationsangst, die Investoren in die Sachanlagen treibt?
Die Idee, in landwirtschaftliche Flächen zu investieren, ist nicht neu. Schon in den vergangenen Jahrhunderten waren Menschen, die im Besitz von Ackerland waren, im Vorteil: Sie verfügten über eine beständige Wertanlage, die sie so manchen Krieg, eine Hungersnot oder eine Inflationskrise überstehen ließ. Nicht selten wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse in solchen Krisen sogar mit Gold aufgewogen. Eine Umfrage dazu machte pressemitteilungen-online in dem Artikel "Sachwerte – Warum Anleger auf Ackerland setzen".
Nun kommt der Trend zurück – und längst nicht nur Menschen, die auf einem Bauernhof groß geworden sind, investieren in Ackerland, Wiesen und Wälder. Wer Land besitzt, ist in Zukunft im Vorteil – wenn fruchtbarer Boden immer mehr zur Mangelware wird und die einstigen Butterberge und Überschussproduktionen im Lebensmittelbereich endgültig der Vergangenheit angehören. Der weltweite Nahrungsbedarf steigt, sieht man sich nur einmal die wachsenden Bevölkerungszahlen an. Gleichzeitig ist ein Rückgang an landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erkennen.
Mit einer Investition in Ackerland machen sich Anleger unabhängig von Börsenschwankungen und steigenden Inflationsraten. Sie finden in der Landwirtschaft einen sicheren Hafen für ihr Geld, der sogar die Investition in Gold übertrifft. Während Gold weder Zinsen noch Dividenden einbringt, profitieren Ackerlandbesitzer nicht nur von einer sicheren Geldanlage, sondern dürfen sich auch über eine kontinuierliche Wertsteigerung sowie beachtliche Pachtrenditen freuen, die sich meist aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammensetzt. Schon jetzt liegen die Pachtrenditen in Ostdeutschland bei rund vier bis fünf Prozent, im osteuropäischen Raum sind sogar zweistellige Renditen zu erwarten. Die Wertsteigerung liegt aktuell bei Agrarflächen im zweistelligen Bereich – und hängt die Entwicklung der klassischen Immobilienmärkte und Anleihen wohl auch langfristig ab.
Pächter sind aufgrund der aktuellen Marktlage unterdessen leicht zu finden – und so müssen Grundbesitzer nicht selbst den Traktor über das Feld steuern.
Die Investition in landwirtschaftliche Nutzflächen macht Sinn – und verbindet Sicherheit mit attraktiven Renditechancen und einem guten Schutz vor Inflation und anderen Krisen. Darüber hinaus steigt die Diversifikation der eigenen Geldanlage.
Allgemein gilt der Trend "Investieren Sie in Sachwerte!". Ein paar Anlagetipps dazu zeigt unternehmer in ihrem Blog.
Kritiker sehen den Ackerlandboom allerdings auch von einer anderen Seite: Sie warnen vor einer bedrohten Artenvielfalt und dem Ausverkauf von Land an dominante Konzerne. Dies schildert womblog ausführlich in dem Artikel "Hunger nach Land". Denn gerade zahlungskräftige, multinationale Unternehmen investieren in Grund und Boden.
In Entwicklungsländern kann der Kauf von Flächen durch ausländische Investoren auch dazu führen, dass die Ernährungssicherheit der einheimischen Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Reichen profitieren von satten Gewinnen – die arme Bevölkerung hat das Nachsehen.