Spätestens mit dem ersten Kind wird bei den meisten Familien der Wunsch nach den eigenen vier Wänden immer stärker. Dazu kommt die Absicherung der Kinder sowie optimalerweise die Bildung von Rücklagen für deren Ausbildung. Obendrein rückt mit zunehmendem Alter auch die Altersvorsorge immer mehr in den Mittelpunkt der Anlageziele.
Solange nur für die eigenen vier Wände gespart wird, ändert sich im Vergleich zur Anlagestrategie eines jungen Ehepaares nicht viel, außer das jetzt ein Teil des Geldes bewusst für die Ausbildung der Kinder angespart wird. Dies ändert sich mit der Verwirklichung des Wunsches nach den eigenen vier Wänden aber grundlegend.
Während bislang für das zukünftige Wohneigentum gespart wurde, fließt nach Abschluss der Finanzierung ein Großteil aller Ersparnisse in die Tilgung der aufgenommenen Hypothek sowie deren Zinsen.
Somit ergeben sich in Abhängigkeit des Vorhandenseins einer Hypothek folgende musterhafte Anlagestrategien für eine Familie mit Kindern:
Ohne Hypothek
- 50% Aktienfonds, Rentenfonds und Zertifikate
- 25% Anleihen und Genussscheine
- 10% Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge
- 10% Bausparvertrag
- 5% Tagesgeld
Mit Hypothek
- 50% Tilgung der Hypothek
- 20% Aktienfonds, Rentenfonds und Zertifikate
- 15% Anleihen und Genussscheine
- 10% Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge
- 5% Tagesgeld
Der Anteil des Tagesgeldes am gesamten Vermögen sinkt im Vergleich zu Berufseinsteigern oder jungen Ehepaaren, da mit zunehmendem Alter auch eine Zunahme des vorhandenen Vermögens einhergehen sollte. Da das Tagesgeld aber nur zur Sicherung kurzfristig benötigter Liquidität dienen soll, reicht nun ein geringerer Anteil am Gesamtvermögen.
Der Ausgleich einer aufgenommenen Hypothek sollte durch einen Teil der Mittel erfolgen, die bislang in Aktien, Fonds, Zertifikate, Anleihen oder den Bausparvertrag geflossen sind.
Auf keinen Fall sollten die Beiträge zur Riester-Rente oder zur betrieblichen Altersvorsorge gekürzt werden, denn diese bilden das Fundament in unserer Anlagestrategie und dienen zur Absicherung des Ruhestandes.
Da Anleihen bei richtiger Wahl wesentlich sicherer als Aktien oder Aktienfonds sind, und ihr Anteil sowieso niedriger ist, sollte hier nur ein Teil der Sparrate zur Tilgung der Hypothek eingesetzt werden, während der Löwenanteil aus den sonst in Aktien und Fonds fließenden Beträgen kommen sollte.
Wurde noch keine Hypothek aufgenommen, bleibt im Prinzip dieselbe Anlagestrategie wie bei einem Ehepaar ohne Kinder bestehen mit dem Unterschied, dass auch hier der Anteil des in Form von Tagesgeld zurückgelegten Geldes sinkt und die Geldanlage in Aktienfonds und Rentenfonds anstelle der bisherigen Anlage in ausgesuchte einzelne Aktien und Aktienfonds tritt.
Hintergrund dieser Umschichtung ist die schrittweise Verringerung des Risikos des Gesamtportfolios, welche durch Umschichtung aus Aktien und Aktienfonds in Aktienfonds und Rentenfonds erfolgt. Je näher der Vorruhestand rückt, desto größer sollte dabei der Anteil an Rentenfonds im Portfolio werden. Mehr dazu aber auf der Seite über Anlagestrategien für Vorruheständler.
Wer sich als Familie nicht auch noch mit der Suche und Auswahl geeigneter Anlageformen befassen will, der kann sich auch ein kostenloses und unverbindliches Angebot für einen Investmentsparplan mit einer Empfehlung passender Investments ausarbeiten lassen: