Wer sich bei der Geldanlage auf Berater verlassen will oder muss, der sollte bereits vor der Entscheidung für eine bestimmte Person oder Institution über die am Markt tätigen Beratertypen und deren Provisions- bzw. Erlösmodelle Bescheid wissen. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen nachfolgend die wichtigsten bzw. am häufigsten anzutreffenden Beratertypen und deren Einnahmequellen vor:
Inhaltsverzeichnis
Beratertypen im Geldanlagebereich
Bankberater
In Deutschland gibt es über 40.000 Bankfilialen und in fast jeder davon sitzt mindestens ein Bankberater, der Kunden über Geldanlageformen informiert bzw. ihnen konkrete Anlagevorschläge unterbreitet.
Diese Bankberater sind war an sich verpflichtet, ihren Kunden angemessene und geeignete Produkte zu vermitteln, jedoch bestehen hier oftmals auch Anreize, bestimmte Anlageformen oder Produkte an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
Grund dafür sind Provisionsvereinbarungen bzw. provisionsabhängige Erlöse und meist auch ein variabler Gehaltsanteil bzw. Bonus, der sich an den erzielten Provisionserlösen ausrichtet. Den Bankberater bezahlen Anleger nicht direkt, sondern über die Provisionen der von ihm empfohlenen Produkte.
CFP – Certified Financial Planner
Als Certified Financial Planner (CFP) dürfen sich nur Berater bezeichnen, die einen entsprechenden Abschluss vorweisen können. Dieser Abschluss weist eine gewisse Sachkunde nach und verpflichtet zu Beratung im Sinne des Kunden. Bei CFPs gibt es sowohl Berater, die provisionsbasiert arbeiten als auch solche, welche rein auf Honorarbasis tätig werden.
Honorarberater
Ein Honorarberater sollte den Idealtyp des unabhängigen Beraters darstellen, denn seine Einnahmen bestehen aus einem im Vorfeld vereinbarten Honorar – entweder als Pauschalpreis für eine bestimmte Leistung oder als Ergebnis aus Arbeitsleistung und vereinbartem Stundensatz.
Eventuelle Vertriebsprovisionen oder Kickbacks (verdeckte Provisionen an Vermittler) sowie Folgeprovisionen werden dem Kunden vom Honorarberater im Regelfall vollständig gutgeschrieben bzw. weitergereicht.
Bei der Auswahl eines Honorarberaters sollten Anleger darauf achten, dass diese dem Verbund Deutscher Honorarberater angehören, welcher besonders strenge Regelungen für seine Mitglieder aufgestellt hat.
Unabhängiger Finanzberater
Ein unabhängiger Finanzberater ist zwar nicht an einen bestimmten Anbieter gebunden, oftmals ist dies jedoch auch das einzige Kriterium, welches ihn von einem Vertreter unterscheidet.
Im Allgemeinen bestreitet ein unabhängiger Finanzberater seine Einkünfte über die Provisionserlöse der von ihm verkauften Produkte.
Schon aus dieser Tatsache resultiert, dass es hier zu Konflikten zwischen Gewinnmaximierung und optimaler Kundenberatung kommen kann.
Unabhängige Finanzberater, die rein auf Honorarbasis arbeiten, haben wir Ihnen bereits weiter oben als Honorarberater vorgestellt. Bei ihnen tritt der eben beschriebene Konflikt nicht auf, da sie kein provisionsabhängiges Einkommen haben.
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Beratertypen im Versicherungsbereich
Versicherungsberater
Der Versicherungsberater ist im Versicherungsbereich das, was der Honorarberater im Geldanlagebereich ist. Er berät unabhängig und erhält keine Provisionen. Sein Honorar wird – wie beim Honorarberater auch – vom Kunden gezahlt. Dies ermöglicht eine objektive Beratung inkl. gründlicher Analyse von Ist- und Soll-Zustand sowie Bedarf des Kunden.
Versicherungsmakler
Ein Versicherungsmakler vertreibt Versicherungen verschiedener Anbieter. Dabei ist er weder an eine bestimmte Gesellschaft noch an die Weisungen einer oder mehrerer Versicherungsunternehmen gebunden.
Da er jedoch über Provisionen für von ihm vermittelte Versicherungen entlohnt wird, gibt es bei ihm sehr oft Konflikte zwischen der Auswahl der am besten zum Kunden passenden Produkte und der Produkte, welche ihm die höchste Provision versprechen.