Die Zinskupons, mit denen Aktienanleihen derzeit werben, sind für Anleger ausgesprochen attraktiv. Während sich die Zinssätze bis in den zweistelligen Bereich hinein bewegen, liegen die Zinserträge bei herkömmlichen Anleihen in der Regel zwischen 2 und 3 Prozent.
Wer sich für die Investition in Aktienanleihen entscheidet, sollte jedoch zuvor ihre Funktionsweise richtig verstehen und auch mit den Nachteilen und Risiken vertraut sein.
Generell handelt es sich bei einer Aktienanleihe um ein strukturiertes Finanzprodukt. Der Anleger kauft ein Wertpapier zu einem bestimmten Kurswert. Der muss nicht mit dem Nennwert identisch sein, sondern kann darunter oder darüber liegen.
Für die Aktienanleihe ist eine bestimmte Laufzeit festgelegt, die zwischen ein und mehreren Jahren liegen kann.
Die Rendite, die der Anleger aus seiner Anleihe bezieht, setzt sich aus zweierlei zusammen. Zum einen erhält der Anleger ein Kupon, das ihn dazu berechtigt, seine Zinsen einzulösen.
Der Zinssatz, der der auf dem Kupon benannt wird, bezieht sich auf den Nennwert (Nominalwert) zum Zeitpunkt der Auszahlung. Das bedeutet, dass die Zinsen natürlich je nach Kursentwicklung schwanken. Anleger sollten dies bedenken. Aktienanleihen sind nicht festverzinst, das Risiko einer Aktie muss der Anleger eingehen. Mehr Risiko bedeutet jedoch fast immer die Chance auf höhere Gewinnerträge.
Um den Zinssatz zu berechnen, gilt folgende Formel:
Nennwert x Zinstage x Zinssatz / (100×365)
Zum anderen bestimmt der Kurswert zum Zeitpunkt der Rückzahlung, ob sich ein zusätzlicher Gewinn aus der Wertentwicklung ergeben hat.
Dabei muss der Anleger jedoch beachten, dass der Emittent am Ende der Laufzeit das Recht hat, entweder den Nennwert zurückzuzahlen oder aber eine bestimmte Anzahl vorher festgelegter Aktien.
Liegt der Kurswert über dem Nennwert, ist zu erwarten, dass der Emittent den Nennwert zurückzahlt, während der Emittent bei schlechter Kurslage wohl eher die Rückgabe in Aktien bevorzugt.
Der Anleger hat durch die Aktien dann zumindest die Möglichkeit, Verluste langfristig wieder auszugleichen, indem er auf einen Kursanstieg der Aktie wartet und sie erst dann gegebenenfalls veräußert.
Nicht unattraktiv sind auch einige gebrauchte Aktienanleihen, die auf dem Markt erhältlich sind. In diesem Zeitraum zahlt der Käufer dem bisherigen Besitzer der Anleihe für die Anzahl an Tagen, die dieser die Anleihe besessen hat, die Stückzinsen. Sie lassen sich mit der obigen Formel berechnen.
Beispiel
Für eine Aktienanleihe mit den angenommenen Eckdaten 100 Prozent Kurswert, 10 Prozent Zinskupon und 1 Jahr Laufzeit haben wir die mögliche Kursentwicklung in Abhängigkeit der Entwicklung des Basiswertes nachfolgend einmal veranschaulicht:
Die zugehörigen Renditen und Kursentwicklungen haben wir nachfolgend noch einmal tabellarisch zusammengefasst:
Wertentwicklung | Basiswert (Aktie) | Aktienanleihe |
---|---|---|
-40,00% | 60 Euro | 70 Euro |
-30,00% | 70 Euro | 80 Euro |
-20,00% | 80 Euro | 90 Euro |
-10,00% | 90 Euro | 100 Euro |
0,00% | 100 Euro | 110 Euro |
10,00% | 110 Euro | 110 Euro |
20,00% | 120 Euro | 110 Euro |
30,00% | 130 Euro | 110 Euro |
40,00% | 140 Euro | 110 Euro |
50,00% | 150 Euro | 110 Euro |
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