Erfolgreiche Anlageprodukte zeichnen sich durch eine verständliche Struktur sowie ein günstiges Verhältnis von Chancen und Risiken aus.
Discountzertifikate haben sich in turbulenten Börsenzeiten hier als wirkungsvolles Instrument erwiesen. Zwar ging die kollektive Abneigung der Investoren gegenüber strukturierten Produkten auch an dem sehr einfachen Konzept der Papiere nicht vorbei. Mittlerweile aber kehrt das Vertrauen zurück – nicht zuletzt wegen der sehr attraktiven Renditen, die sich mit Discountzertifikaten erzielen lässt.
Inhaltsverzeichnis
Prinzip eines Discountzertifikates
Das Prinzip eines Discountproduktes in der Basisvariante entstammt dem Covered Call Writing, einem Konzept, das in der professionellen Vermögensverwaltung bereits seit Jahrzehnten zur Anwendung kommt. Die Struktur besteht dem Grunde nach aus einer Longposition im jeweiligen Basiswert, auf den sich das Zertifikat bezieht, sowie einer Verkaufsposition in einer Kaufoption auf diesen Basiswert.
Funktionsweise eines Discountzertifikates
Discountzertifikate ermöglichen es Anlegern, einen bestimmten Basiswert mit einem Rabatt auf den Tageskurs zu kaufen. Notiert eine Aktie beispielsweise bei 100 Euro, kann der Einstieg über das Zertifikat zu einem Kurs darunter, zum Beispiel 85 Euro, erfolgen. Der Rabatt wird durch den Verkauf der Kaufoption auf den Basiswert durch den Emittenten realisiert und entspricht im Idealfall exakt der Optionsprämie, die am Terminmarkt dafür gezahlt wird.
Das Zertifikat ist mit einem Cap – ausgestattet – zum Beispiel 107 Euro. Liegt der Kurs der Aktie am Fälligkeitstag über 107 Euro, werden dennoch nur 107 Euro an den Anleger ausgezahlt. Der Cap-Level entspricht dem Ausübungspreis der verkauften Option, die bei Kursen oberhalb von 107 Euro von deren Inhaber ausgeübt wird. An starken Kursanstiegen des Basiswertes können Inhaber von Discountzertifikaten somit nicht partizipieren.
Nachteil eines Discountzertifikates gegenüber einem Direktinvestment
Das ist jedoch auch der einzige Nachteil. Liegt der Kurs der Aktie am Fälligkeitstag bei 107 Euro, realisiert der Anleger 22 Euro Gewinn –mit einem Direktinvestment wären es nur 7 Euro gewesen. Auch wenn die Aktie verliert, sind Gewinne möglich. Währen ein Aktionär bei einem Kursverlust von 10 Euro einen Verlust hinnehmen muss, bleibt dem Zertifikate-Inhaber, der bei 85 Euro eingestiegen ist, immer noch ein Gewinn von 5 Euro.
Verluste erleidet das Discountzertifikat erst, wenn der Kurs unter 85 Euro fällt. Und auch dann fällt der Schaden immer geringer aus als bei einem Direktinvestment. Der Tausch sehr hoher Erträge, die eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit besitzen, gegen maßvolle Erträge mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit, erhöht nicht nur die Gewinnchancen im Einzelfall signifikant. In der langfristigen Perspektive tragen Discountzertifikate dazu bei, die Erträge eines Wertpapierportfolios zu glätten.