Wenn sich ein Unternehmen entscheidet, eine ordentliche Dividende zu zahlen, dann freuen sich darüber neben den Aktionären auch die Inhaber nachrangiger Anleihen. Denn wird eine Dividende gezahlt, dann werden vor den Ansprüchen der Aktionäre die nachrangigen Anleihen bedient.
Die in Fachkreisen auch als hybride Bonds bezeichneten Schuldpapiere müssen sich zwar im Falle einer Insolvenz bei der Rückzahlung hinter den klassischen Unternehmensanleihen anstellen (deshalb nachrangig), sie werden aber noch vor den Aktien eines Unternehmens bedient. Wird die Dividende also an die Aktionäre eines Unternehmens verteilt, dürften die Nachranganleihen nicht leer ausgehen.
Vor- und Nachteile von Nachranganleihen
Gerade der hybride Charakter macht die nachrangigen Anleihen sehr anziehend. Gerade wenn Unternehmen profitabel wirtschaften, können Inhaber von Gewinnen profitieren, die sonst eher Aktien bieten.
Für den Fall, dass ein Unternehmen keinen Gewinn erwirtschaftet und ein Kupon ausfällt, können sich Inhaber nachrangiger Anleihen von Industriekonzernen auf ihre Emissionsbedingungen berufen, denn diese beinhalten in den meisten Fällen eine Nachzahlungspflicht. Die verschobenen Kupons werden zusammengerechnet und müssen bei Wiederaufnahme der Dividendenzahlung oder nach Ablauf eines festgeschriebenen Zeitraums nachgeholt werden.
Teilweise sind die Nachzahlungen auch an eine Kapitalerhöhung oder eine Erhöhung der hybriden Anlagen gebunden. Bei manchen Anleihen fällt der Kupon ganz aus. Wie die Praxis zeigt, nehmen die meisten Unternehmen ihre Verpflichtung gegenüber dem Kapitalmarkt allerdings sehr ernst und verschieben die Zahlung nur in seltenen Fällen.
Damit die Nachzahlungen ausgefallener Kupons nicht die Liquidität eines Unternehmens belasten, kann in den Anleihe-Bedingungen vermerkt werden, dass solche Zahlungen aus einer Aktienemission oder aus weiteren Hybridanleihen stammen müssen.
In Gegensatz zu den vorrangigen Anleihen (Senior Bonds) müssen nachrangige Bonds zu keinem fixen Zeitpunkt getilgt werden. Bei nachrangigen Anleihen kann der Emittent wählen, ob er diese zum erstmöglichen Kündigungstermin tilgt oder später. Im Ernstfall können die Bonds sehr lange laufen.
Was ist zu beachten?
Anleger, die sich für nachrangige Anleihen entscheiden, sollten unbedingt den Emissionsprospekt, insbesondere die Anleihebedingungen studieren. Der wichtigste Faktor bei Bonds ist die Bonität. In Betracht sollten nur nachrangige Anleihen von Unternehmen gezogen werden, die von großen Ratingagenturen mit mindestens BBB, also in den erstklassigen Investment-Grade-Bereich eingestuft werden.
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