Die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Börse haben einen Prototyp entwickelt, der Wertpapiergeschäfte mithilfe der Blockchain-Technologie möglich macht. Wertpapiere sollen bei diesem Modell mit einer digitalen Währung bezahlt werden, die am Ende des Handelstages in Euro zurückgetauscht wird. Verfechter der Technologie versprechen sich davon mehr Geschwindigkeit, mehr Sicherheit und geringere Kosten.
Großes Interesse an Blockchain
Die Blockchain-Technologie erfährt derzeit große Aufmerksamkeit in der Finanzbranche. Bekannt geworden ist sie durch die digitale Währung Bitcoin, bei der der Geldverkehr dezentral zwischen Rechnern abgewickelt wird, die in einem Netzwerk verbunden sind.
Die Blockchain hat dabei die Funktion einer Datenbank. Alle Transaktionen werden darin verzeichnet. Sie werden zu Blöcken zusammengeführt und zu einer Kette aneinandergereiht. Da die Informationen nicht an einer zentralen Stelle gespeichert werden, sondern auf allen Rechnern im Netzwerk, wird es Angreifern besonders schwergemacht, den Zahlungsverkehr zu manipulieren.[1]
Inzwischen gibt es viele Instanzen, die sich für die Technologie interessieren. Eine Reihe von Anwendungsmöglichkeiten in der Finanzwelt ist vorstellbar.
Die besten Broker für den Wertpapierhandel - der große Vergleich »
Potential für den Wertpapierhandel wird ausgelotet
Der Prototyp der Deutschen Bundesbank und der Deutschen Börse ist als eine Konzeptstudie zu verstehen, die die Möglichkeiten der Blockchain für den Wertpapierhandel ausloten soll.
„Mit dem Blockchain-Prototyp wollen die Deutsche Bundesbank und die Deutsche Börse gemeinsam herausfinden, ob und wenn ja, wie man diese Technologie für Finanztransaktionen nutzen kann. Die Deutsche Bundesbank hat das Interesse, mit diesem Prototyp die Blockchain-Technologie in der Praxis besser zu verstehen, um ihr Potenzial einschätzen zu können“, sagte Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.
„Zusammen mit der Deutschen Bundesbank adressieren wir innovativ und kreativ die potenziellen technologischen Chancen für den Finanzsektor. Wir arbeiten mit Hochdruck weiter, um mögliche Effizienzgewinne der Blockchain-Technologie heben zu können und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken zu verstehen und zu minimieren“, fügte Carsten Kengeter, CEO der Deutsche Börse AG, hinzu. [2]
Der Prototyp soll in den kommenden Monaten weiterentwickelt werden. Es wird voraussichtlich Jahre dauern, bis er marktreif ist.
Tipp der Redaktion: Vermögen aufbauen mit ETF-Sparplänen »