Das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) schätzt, dass es in Deutschland 2018 zu 18 Börsengängen (IPO) kommen wird. Damit läge die Zahl der Börsengänge deutlich über den Vorjahren. Bereits im ersten Quartal 2018 kam es zu sechs IPOs in Deutschland. Bei den größten handelte es sich um Abspaltungen – Siemens brachte Healthineers an die Börse, die Deutsche Bank die Vermögensverwaltung DWS.
Die größten Börsengänge weltweit
Die sechs im ersten Quartal 2018 in Deutschland an die Börse gegangenen Unternehmen sind:
- Dermapharm (09.02.2018)
- Instone (15.02.2018)
- Stemmer Imaging AG (27.02.2018)
- Healthineers (16.03.2018)
- DWS (23.03.2018)
- Cyan AG (28.03.2018)
Das Emissionsvolumen im ersten Quartal betrug 6,5 Milliarden Euro. Damit ist es das beste Quartal seit dem Jahr 2000. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum lediglich zwei IPOs.[1]
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Mit dem Börsengang von Healthineers gab es in Deutschland sogar den bisher größten Börsengang 2018 weltweit. Den dritten Platz der größten IPOs 2018 weltweit belegt derzeit die DWS. Den zweiten Platz nimmt der brasilianische Zahlungsabwickler PagSegro Digital ein.
Healthineers und DWS mit erfolgreichen Börsengängen
Der erste Kurs von Healthineers lag mit 29,10 Euro zwar vier Prozent unter dem Ausgabepreis von 28 Euro, bereits am Mittag verzeichnete die Aktie jedoch ein leichtes Plus von 1,7 Prozent. Seither entwickelte sich der Kurs positiv. Am 27.03.2018 lag der Schlusskurs bei 32,565 Punkten.[2]
Die DWS startete mit 32,55 Euro fünf Cents über dem Ausgabekurs. Im Laufe des Tages schwankte der Kurs um diesen Wert. Am 27.03.2018 lag der Schlusskurs mit 32,35 Punkten leicht unter dem ersten Kurs.[3]
Kursrutsch im Februar schreckte Unternehmen nicht ab
Auch weltweit kam es zu zahlreichen großen Börsengängen. „Der Kursrutsch im Februar und die gestiegene Volatilität an den weltweiten Börsen konnten dem weltweiten IPO-Markt im ersten Quartal wenig anhaben“, kommentiert Martin Steinbach, Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY.[4] Weltweit wuchs das Emissionsvolumen um ein Viertel auf 43 Milliarden Dollar. Die Zahl der Börsengänge nahm hingegen um 27 Prozent ab und liegt bei 287.
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Vor allem in China sank die Zahl der Börsengänge deutlich. 35 IPOs waren es im ersten Quartal 2018, ein Rückgang um 74 Prozent. In Europa und den USA ist die Stimmung hingegen positiv.
Steinbach sagt: „Die Konjunktur entwickelt sich gut, das Bewertungsniveau an den Börsen ist weiter hoch, die Zinsen bleiben niedrig, und die Unternehmensgewinne steigen. Es spricht daher einiges dafür, dass das IPO-Fenster in diesem Jahr immer wieder geöffnet sein wird.“ Er glaubt an 18 Börsengänge in Deutschland in diesem Jahr.
Maue Jahre 2016 und 2017
Sollte die – optimistische – Prognose Steinbachs von 18 IPOs zutreffen, wären das deutlich mehr als im letzten und auch im vorletzten Jahr.
2017 kam es lediglich zu acht Börsengängen, darunter Delivery Hero und Vapiano. 2016 waren es sogar nur sechs Börsengänge. Dazu zählten die Ipos von Innogy, Trivago und Uniper.[5]
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Weiterführende Links
[1] Handelsblatt – EY erwartet in Deutschland bis zu 18 Börsengänge in diesem Jahr
[2] Handelsblatt – Kurs der DWS-Aktie schwankt um den Ausgabepreis
[3] kma-online – Siemens Healthineers startet mit deutlichen Gewinnen an der Börse
[4] Siehe Fußnote 1