Deutsche Fonds sind im internationalen Vergleich besonders teuer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Rating-Agentur Morningstar. Damit schneidet Deutschland in der Bewertung der Länder nur unterdurchschnittlich ab. Besonders günstig sind Fonds hingegen in den USA.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Deutsche Fonds sind überdurchschnittlich teuer
- Fonds aus den USA sind Besonders günstig
- Schlusslichter in Bezug auf die Fondskosten sind Italien und Taiwan
Schlusslichter Italien und Taiwan
Länder, in denen die Fondskosten besonders niedrig sind, sind neben den USA auch die Niederlande und Australien. Sie wurden von Morningstar mit sehr gut bewertet. In Deutschland sind die Fondskosten hingegen höher als in den meisten Märkten. Das war schon 2017 so, als die letzte Studie durchgeführt wurde.
Auch in Belgien, Frankreich und Spanien sind die Kosten von Fonds überdurchschnittlich hoch. Schlechter als Deutschland, nämlich mit „schwach“, wurden Italien und Taiwan bewertet. Italien stieg im Vergleich zur letzten Studie eine Stufe ab.
So liegen die Kosten für Aktienfonds in den USA im Schnitt bei 0,59 Prozent p.a., in Deutschland bei 1,72 Prozent p.a. und in Italien bei 1,83 Prozent p.a. Bei Mischfonds sind es in den USA 0,60 Prozent p.a. In Deutschland verursachen Mischfonds im Schnitt 1,69 Prozent Gebühren p.a., in Italien 1,71 Prozent p.a.
Trend zu sinkenden Kosten
Aber: Insgesamt gehen die Kosten für Fondsanleger zurück. „Die Global Investor Experience Studie zielt darauf ab, Fondsanleger weltweit zu stärken. Sie soll den Dialog und die Transparenz zu globalen Best Practices aus der Sicht der Anleger fördern“[1], sagte Grant Kennaway, Co-Autor der Studie und Global Practice Leader of Manager Research bei Morningstar.
„Seit der letzten Studie aus dem Jahr 2017 sehen wir weltweit einen anhaltenden Trend zu sinkenden Kosten. Dies spiegelt eine Reihe wichtiger Entwicklungen wider, etwa bei Wettbewerbsfragen und regulatorischen Eingriffen. In einigen Märkten ist es zudem zu einer Entflechtung von Beratungs- und Verkaufsgebühren von den eigentlichen Fondskosten gekommen.“
Die Studie wird alle zwei Jahre durchgeführt und bewertet die Erfahrungen von Fondsanlegern aus 26 Märkten. Analysiert werden vor allem offene, frei verfügbare Fonds ohne festes Laufzeitende und nicht-börsennotierte Anlagepools. Es werden gewichtete Kostenquoten herangezogen.
ETFs als Alternative zu aktiv gemanagten Fonds
Anleger, denen besonders an niedrigen Kosten gelegen ist, sollten ohnehin ETF als Alternative zu aktiv gemanagten Fonds ins Auge fassen. Die bilden einen Index wie den DAX oder den MSCI World ab. Durch die passive Methode der Abbildung sind die laufenden Kosten in der Regel deutlich geringer als bei aktiv gemanagten Fonds. Auch die Performance weiß zu überzeugen. Denn den wenigsten aktiv gemanagten Fonds gelingt es, den Markt zu schlagen.
Jetzt Broker mit ETF-Sparplänen vergleichen »
Weiterführender Link