Das Coronavirus hat andere Themen in den Hintergrund gedrängt. So etwa das Thema Nachhaltigkeit. Teils wurde jedoch berichtet, dass der Stillstand von Fabriken und Flugzeugen dem Klima guttue. Teils forderten auch Konzerne, es aufgrund der finanziellen Schäden durch das Coronavirus mit Regeln für nachhaltiges Wirtschaften fürs erste nicht mehr so eng zu sehen. Wie sieht es aber in der Finanzbranche aus? Einige Stimmen glauben, das Thema Nachhaltigkeit könnte in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Das Soziale in ESG (Environmental, Social, Governance) könnte größere Bedeutung gewinnen
- Nachhaltiges Wirtschaften könnte in Zukunft noch wichtiger werden
- Nachhaltige Unternehmen schlagen sich gut in der Coronakrise
Das Soziale rückt stärker in den Vordergrund
Bisher standen beim Thema Nachhaltigkeit oft die Umweltaspekte im Vordergrund. Durch das Coronavirus könnte nun das „S“ in ESG, also das Soziale, gestärkt werden. So sieht es jedenfalls Mandy DeFilippo, Vorsitzende des internationalen Kapitalmarktverbandes ICMA:
„Vor der Covid-19-Krise war Sustainable Finance bereits auf dem besten Weg, zum Mainstream an internationalen Finanzmärkten zu werden. Die Covid-19-Pandemie sollte an diesem Trend nichts ändern. Wir sehen derzeit einen verstärkten Fokus auf Social Bonds als eine Antwort auf die sozioökonomischen Folgen der Krise. Dies zeigt, dass Nachhaltigkeit neben Klima- und Umweltproblemen nun eben auch sehr stark den sozialen Aspekt auf den Finanzmärkten adressiert.“[1]
Schlagen sich nachhaltige Unternehmen besser?
Erste Auswertungen von AllianceBernstein legen zudem nahe, dass besonders nachhaltige Unternehmen den Corona-Crash an den Börsen besser überstanden haben könnten als andere[2]:
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Auch Sandra Crowl, ESG-Chefin bei Carmignac, meint im Interview mit FundResearch: „Angesichts der rezessiven Bedingungen, in denen sich über 50 Prozent der globalen Volkswirtschaften im Lockdown befinden, konnten Unternehmen, die ein starkes Management ihrer ESGbezogenen Risiken haben, auch eine robustere Entwicklung des Gewinns pro Aktie zeigen als Unternehmen mit einem weniger guten ESG-Rating. Dies macht sich bereits in der aktuellen Krise und dem Abschwung bemerkbar, wie die Bank of America in einer Studie herausgefunden hat.“[3]
Wie können Anleger nachhaltig investieren?
Anleger können beispielsweise Fonds oder ETFs nutzen, um ihr Geld nachhaltig anzulegen. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Wertpapieren, die speziell in Firmen investieren, welche sich in den Punkten Umwelt, Soziales und Unternehmensführung positiv hervortun. Hier einige Beispiele:
Einige Beispiele für nachhaltige Fonds | |
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Fonds | ISIN |
Quelle: Scope Analysis GmbH | |
Vontobel Fund – mtx Sustainable Emerging Markets Leaders | LU0571085330 |
LO Funds – Generation Global | LU0428704042 |
DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable | LU0907927338 |
Deka-Nachhaltigkeit Renten | LU0703711035 |
Pictet – Global Environmental Opportunities | LU0503631714 |
UBS-ETF MSCI Europe & Middle East Socially Responsible | LU0629460675 |
F&C Responsible Global Equity | LU0234759529 |
Lyxor World Water | FR0010527275 |
LGT Sustainable Equity Fund Global | LI0106892966 |
iShares Global Water UCITS ETF | IE00B1TXK627 |
KCD-Union Nachhaltig MIX | DE0009750000 |
Stewart Investors Asia Pacific Sustainability | GB00B0TY6S22 |
Vontobel Fund Clean Technology | LU0384405600 |
CSR Ertrag Plus | DE000A1J3067 |
LBBW Global Warming | DE000A0KEYM4 |
BfS Nachhaltigkeitsfonds Ertrag | DE000A0B7JB7 |
Arabesque Systematic | LU1164757400 |
Candriam SRI Equity Emerging Markets | LU1434523954 |
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Weiterführende Links
[1] Börsen-Zeitung – Nachhaltigkeit wird Mainstream
[2] FundResearch – Coronavirus-Krise macht nachhaltiges Investieren noch dringlicher