Gold gilt als Krisenwährung. 2020 macht das Edelmetall diesem Ruf alle Ehre. Nachdem der Goldkurs zu Beginn der Coronakrise noch schwächelte, folgte ein rasanter Anstieg. Im August erreichte Gold schließlich sein aktuelles Rekordhoch bei über 2.000 US-Dollar. Zum Vergleich: Im Januar stand es bei rund 1.500 US-Dollar. Ein Anstieg um ein Drittel! Bei deutschen Anlegern ist das Edelmetall 2020 besonders beliebt.
Das Wichtigste auf einen Blick
- In Deutschland war die Nachfrage nach Gold im ersten Halbjahr 2020 so hoch wie in keinem anderen Land
- Im August erreichte der Goldkurs sein Allzeithoch bei über 2.000 US-Dollar
- Im Herbst könnte der Goldkurs wieder steigen
Größere Nachfrage nach Gold als in jedem anderen Land
Im ersten Halbjahr 2020 wurde in keinem anderen Land so viel Gold gekauft wie in Deutschland. Und viele Experten sind davon überzeugt, dass dieser Trend im gesamten Jahr anhalten wird. „2020 wird das Jahr, in dem die Deutschen so viel Gold gekauft haben wie noch nie“, meint etwa Robert Hartmann von Pro Aurum.[1] „Sie wollen ihr Geld nicht auf der Bank liegen lassen, wo es keine Zinsen gibt.“
Alexander Zumpfe vom Edelmetallspezialisten Heraeus sieht das ähnlich: „Unter dem Strich könnten wir 2020 die größte Nachfrage nach physischem Gold erreichen, die wir in Deutschland je gesehen haben.“
Steigt der Goldpreis im Herbst wieder an?
Inzwischen hat sich der Goldpreis deutlich von seinem Hoch im August entfernt. Er liegt derzeit bei etwas über 1.900 US-Dollar. Allerdings könnte er im Herbst zu einem Jahresendspurt ansetzen.
Zum einen sind die Zinsen weiter niedrig. Eine Besserung ist hier nicht in Sicht. Zum anderen meldet das Robert Koch Institut steigende Infektionszahlen. Wie stark sich diese auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken werden, wird von verschiedenen Faktoren abhängen.
Zu beobachten wird sein, ob neben den Infektionszahlen auch die Zahl der schweren Fälle sowie die Zahl der Toten steigen. Das wird Auswirkungen auf die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung des Coronavirus haben. Sollten strenge Maßnahmen ergriffen werden, muss mit negativen Konsequenzen für die Wirtschaft gerechnet werden – und mit einem steigenden Goldkurs.
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