Ab September 2016 gelten neue Regeln für die Indizes MDAX, SDAX und TecDAX: Unternehmen werden künftig nach rein quantitativen Kriterien ausgewählt und der Prozess findet vollautomatisch statt. Bis dato oblag es dem Arbeitskreis Aktienindizes die Veränderungen vorzunehmen, wobei es jedoch zu Interessenkonflikten kommen konnte.
Anpassung an den Dax
Der Auswahlprozess für den DAX findet bereits vollautomatisch statt. MDAX, SDAX und TecDAX passen sich dessen Regeln lediglich an. Ausschlaggebend sind nun allein die Free Float-Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz auf Xetra und der Börse Frankfurt. Die Werte der drei Indizes werden jeweils im März und September überprüft.
Quelle: boerse.de
„Die Regelwerksanpassung ist ein wichtiger Schritt, um die Zusammensetzung aller Auswahlindizes der Deutschen Börse vollständig transparent, objektiv und faktenbasiert zu bestimmen. Im Zuge der zunehmenden Regulierung und nach den positiven Erfahrungen, die wir im Hinblick auf die rein quantitativen Regeln des DAX-Index gemacht haben, ist eine Anwendung der Regeln auch auf die nachfolgenden Indizes eine konsequente Weiterentwicklung“[1], kommentiert Holger Wohlenberg, Managing Director Market Data + Services und verantwortlich für das Indexgeschäft der Deutschen Börse.
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Arbeitskreis Aktienindizes nur noch beratend tätig
Der Arbeitskreis Aktienindizes wird auch künftig Empfehlungen aussprechen, auf die Zusammensetzung der Indizes wird er jedoch keinen Einfluss mehr haben.[2] Die Indexzusammensetzung wird wie bisher am 3. Handelstag im März, Juni, September und Dezember verkündet, jeweils nach 22 Uhr. Die Sitzungen des Arbeitskreises Aktienindizes werden zwei Tage später abgehalten.
Die neuen Regeln gelten erst ab dem 5. September 2016, dann findet die nächste Überprüfung der Zusammensetzung der Aktienindizes statt. Bis dahin werden bei Entscheidungen die alten Regeln angewendet.
Was verbirgt sich hinter MDAX, TecDAX und SDAX?
Der DAX ist der Deutsche Leitindex. In Ihm befinden sich die 30 größten Unternehmen Deutschlands, darunter die Deutsche Bank, Telekom und Siemens. Die 50 größten Unternehmen nach den im DAX abgebildeten finden sich im MDAX, die 50 größten Unternehmen nach den im MDAX abgebildeten im SDAX. So zählen zum MDAX etwa Airbus, Fielmann und Rheinmetall, zum SDAX Puma, BayWa und der BVB. Der TecDAX umfasst die größten Technikunternehmen in Deutschland. Derzeit befinden sich darunter etwa Drillisch, freenet und XING.
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