Die Reaktionen der CFD-Branche auf die Ankündigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), CFDs mit Nachschusspflicht zu verbieten, fallen gemischt aus. Der CFD-Verband kann nicht alle Kritikpunkte der Behörde nachvollziehen. Viele der führenden CFD-Broker in Deutschland reagieren jedoch gelassen.
Verbot von CFDs mit Nachschusspflicht
Ende 2016 hat die BaFin angekündigt, den Handel mit CFDs einzuschränken. Als Grund nannte sie unter anderem das hohe Risiko für Trader. So können diese aufgrund des Hebels mehr Kapital verlieren, als sie ursprünglich eingesetzt haben.
Im Vorfeld der Ankündigung wurde sogar spekuliert, dass die BaFin CFDs komplett verbieten will. Stattdessen steht nun ein Verbot von CFDs mit Nachschusspflicht bevor. CFDs ohne Nachschusspflicht – also CFDs, bei denen Anleger nicht mehr verlieren können, als sie eingesetzt haben – dürfen hingegen weiterhin gehandelt werden.
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CFD-Verband: Unregulierte Anbieter sind das Problem
Rafael Neustadt, Geschäftsführer des CFD-Verbands, reagierte darauf wie folgt: „Es ist der falsche Ansatz, eine ganze Produktart verbieten zu wollen, wenngleich wir Pläne zum Schutz von Privatanlegern unterstützen. Vielmehr müssten unregulierte Anbieter stärker in den Fokus genommen werden.“ Beschwerden beispielsweise über falsch ausgeführte Orders kamen vor allem im unregulierten Bereich vor.
Er verwies darauf, dass sich die Mitglieder des CFD-Verbandes 2016 einen Transparenz- und Fairnesskodex auferlegt hätten. „Dieser könnte 2017 um weitere Regeln für Produkte mit Nachschusspflicht nachgebessert werden.“[1]
CFD-Broker: Neuregelung vergleichsweise harmlos
Viele der führenden CFD-Broker in Deutschland reagierten hingegen gelassen auf das angekündigte Verbot der CFDs mit Nachschusspflicht. CMC Marktes wies in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die BaFin weder eine Begrenzung des Hebels, noch ein Werbeverbot fordere. Eine Funktion, die den maximalen Verlust des Kunden auf dessen Einsatz beschränkt, sei bereits verfügbar. Und weiter heißt es: „Wir begrüßen diesen ausgewogenen Ansatz der BaFin.“[2]
Auch Admiral Markets verwies darauf, dass man bereits seit Jahren eine „Negative Balance Protection Policy“ habe. Seither gab es noch nie einen Fall, in dem ein Kunde einer Nachschusspflicht hätte nachkommen müssen. „Admiral Markets UK begrüßt eine strenge, sinnvolle und mit Augenmaß arbeitende Regulierung. Wir freuen uns, dass mutmaßlich ab 2017 auch Kunden anderer Broker in Deutschland endlich diesen Schutz genießen werden.“[3]
FXFlat begrüßte die Entscheidung der BaFin ebenfalls. In einem Statement sagte der Geschäftsführer Rafael Neustadt: „Das Vorhaben der BaFin, die sogenannte Nachschusspflicht abzuschaffen, ist eine Chance für das Finanzinstrument CFD – es wird dadurch besser.“ Ein Konto ohne Nachschusspflicht soll proaktiv eingeführt werden.[4]
Was sind CFDs?
CFDs sind abgeleitete Finanzprodukte, bei denen Trader auf die Entwicklung eines Basiswertes – beispielsweise einer Aktie – setzen. Trader können sowohl von Kursgewinnen als auch von -verlusten des Basiswertes profitieren. Als Einsatz wird lediglich eine geringe Sicherheitsleistung verlangt. Durch den Hebel – teilweise bis 1:500 – können hohe Gewinne, aber auch hohe Verluste entstehen.
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[1] Handelsblatt – CFD-Branche wehrt sich
[2] Pressemitteilung CMC Markets, 09.12.2016
[3] News Admiral Markets, 09.12.2016
[4] Statement FXFlat, 14.12.2016