Die Fondsbranche verzeichnete 2016 einen neuen Rekord, berichtet der Deutsche Fondsverband BVI. So stieg das von Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen von 2.601 Milliarden Euro auf 2.801 Milliarden Euro an. Damit ist der Wert so hoch wie noch nie. Für die Fondsbranche sind das auch darum erfreuliche Werte, weil 2016 insgesamt ein turbulentes, von politischen Überraschungen geprägtes Jahr war.
Anstieg um 84 Prozent in zehn Jahren
2006 betrug das von Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen 1.525 Milliarden Euro. Seither ist es fast jedes Jahr angewachsen. 2016 wurden schließlich 2.801 Milliarden Euro verwaltet – das von Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen wuchs also in den vergangenen 10 Jahre um 84 Prozent an. Es bewegt sich auf Rekordniveau.
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Den größten Anteil machten die Spezialfonds aus. Sie umfassten 2016 1.482 Milliarden Euro. Mit einem Vermögen von 915 Milliarden Euro standen auch die Publikumsfonds sehr gut da. Auf freie Mandate wiederum entfielen 403 Milliarden Euro.
102,8 Milliarden Euro eingesammelt
Publikums- und Spezialfonds verzeichneten 2016 einen Zuwachs von 102,8 Milliarden Euro. Das meiste Vermögen sammelten dabei Spezialfonds ein. Ihnen kamen 2016 96,3 Milliarden Euro zu. Mehr Zuflüsse erfuhren sie nur 2015.
Publikumsfonds sammelten mit 6,5 Milliarden Euro hingegen vergleichsweise wenig ein. Im Jahr 2015 waren es noch 72,0 Milliarden Euro. Der BVI führt das nicht zuletzt auf die politischen Turbulenzen 2016 zurück. Sowohl das Brexit-Referendum mit seinem überraschenden Ausgang als auch die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten verunsicherten die Anleger.
In ganz Europa wurden insgesamt 56 Prozent weniger Zuflüsse verzeichnet, in den USA 20 Prozent weniger.
Mischfonds und offene Immobilienfonds vorne
Besonders beliebt unter Publikumsfonds waren die Mischfonds. 11,6 Milliarden Euro kamen ihnen 2016 zu. Auf dem zweiten Rang platzierten sich die offenen Immobilienfonds. Sie schafften es, 2016 4,2 Milliarden Euro einzusammeln. Abflüsse gab es unter anderem bei Geldmarkt-, Renten- und Aktienfonds. Bei Aktienfonds betrug das Minus 1,8 Milliarden Euro, wobei dafür vor allem Aktien-ETFs verantwortlich waren.
Der Präsident des BVI, Tobias C. Pross, bewertet das vergangene Jahr positiv: „2016 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Anleger auch in schwierigen Marktphasen und im Niedrigzinsumfeld unverändert auf die professionelle Kapitalanlage durch Fondsgesellschaften setzen. An Fonds führt kein Weg vorbei.“ Die politischen Überraschungen und zwischenzeitlichen Talfahrten der Börsen machten 2016 zu einem schwierigen Jahr. „Vor diesem Hintergrund ist das Ergebnis der Branche mehr als respektabel“, sagt Pross.
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Weiterführende Literatur