Die Deutsche Bank hat drastische Einschnitte im Aktiengeschäft angekündigt. Bis zu 25 Prozent der Stellen in diesem Bereich sollen wegfallen. Langfristig soll das Bilanzvolumen dadurch verkleinert werden. Zunächst werden die Stellenstreichungen jedoch zu hohen Kosten führen, die sich auf das Jahresergebnis 2018 niederschlagen werden.
Jeder zehnte Mitarbeiter muss gehen
Genaue Angaben zur Zahl der Mitarbeiter, die das Unternehmen verlassen müssen, machte die Deutsche Bank nicht. Jedoch sprach die Bank davon, dass sie die Zahl der Mitarbeiter von „etwas mehr als 97.000 auf deutlich unter 90.000“ verringern wolle.[1]
Die besten Online-Broker im Vergleich »
Damit muss etwa jeder zehnte Mitarbeiter gehen. Besonders das Aktiengeschäft wird von den Streichungen betroffen sein. Dort wird die Deutsche Bank in Zukunft auf elektronische Lösungen setzen.
„Wir stehen zu unserer Unternehmens- und Investmentbank und bleiben international – daran werden wir nicht rütteln“, hieß es von Deutsche Bank-Chef Sewing. „Aber wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir wirklich gut können.“[2] So soll das Geschäft mit Privat- und Firmenkunden wieder mehr im Mittelpunkt stehen.
Kosten von 800 Millionen Euro
Der Stellenabbau wird die Deutsche Bank bis zu 800 Millionen Euro kosten. Dadurch würde das Jahresergebnis 2018 „beeinträchtigt“, hieß es. Ziel des Stellenabbaus ist es , das Bilanzvolumen um 100 Milliarden Euro, also gut zehn Prozent, zu schrumpfen. Allein beim Finanzierungsgeschäft mit Hedgefonds soll sich das Bilanzvolumen um rund 50 Milliarden Euro verringern.
Analysten der amerikanischen Bank JP Morgan bewerten den Schritt der Deutschen Bank positiv. Sie erwarten sowohl einen Rückgang der Kosten als auch der Erträge. Die Deutsche Bank-Aktie bewerten sie unverändert. Diese konnte von den Ankündigungen bisher nicht profitieren.[3]
Die Deutsche Bank ist das größte Kreditinstitut Deutschlands. Die Bilanzsumme betrug 2017 1.475 Milliarden Euro. Das Geldhaus wird seit Jahren von Skandalen und Gerichtsverhandlungen begleitet. Sewing, der die Deutsche Bank seit April 2018 leitet, soll sie wieder auf Kurs bringen.
Anbieter für ETF-Sparpläne im Check »
Weiterführende Links
[1] Handelsblatt – Deutsche Bank plant drastische Einschnitte im Aktiengeschäft
[2] Boerse.ard.de – Deutsche Bank streicht mehr als 7.000 Stellen
[3] Börse-Online – Ticker zur Hauptversammlung der Deutschen Bank