Der Anteil der Aktionäre und Fondsbesitzer in Ostdeutschland ist deutlich geringer als der Anteil der Aktionäre und Fondsbesitzer in Westdeutschland. Zu diesem Ergebnis kommt der Anlage-Altas der Direktbank comdirect. Auch zwischen Stadt und Land gibt es große Unterschiede, was den Anteil der Aktionäre und Fondsbesitzer an der Bevölkerung betrifft. Besonders viele Aktionäre gibt es in den südlichen Bundesländern.
Nur 1,6 Prozent der Ostdeutschen besitzen Fonds
Der comdirect Anlage-Atlas basiert auf einer Bürgerumfrage, die im Mai 2018 durchgeführt wurde. Untersucht wurde der Anteil der Aktien- und Fondsbesitzer an der Gesamtbevölkerung in allen 294 Landkreisen und 107 kreisfreien Städten.
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Die Umfrage zeigt, dass es in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen keinen Landkreis gibt, in dem mehr als fünf Prozent der Bevölkerung Aktien oder Fonds besitzen. So wenig Wertpapiere haben in den westdeutschen Bundesländern nur die Saarländer.
Nur 1,6 Prozent der Ostdeutschen (inklusive Berlin) setzen auf Fonds. In den westlichen Bundesländern liegt der Anteil der Fondsbesitzer an der Gesamtbevölkerung hingegen bei 15,3 Prozent.
Insgesamt investiert jeder achte Bundesbürger in Fonds und jeder dreizehnte in Aktien – ein im internationalen Vergleich niedriger Wert.
Gefälle zwischen Land und Stadt
Ein weiteres Ergebnis des Anlage Atlas lautet: Auf dem Land gibt es mehr Aktien- und Fondsbesitzer als in der Stadt. Durchschnittlich 7,5 Prozent der Bevölkerung in den 401 Landkreisen und kreisfreien Städten haben Aktien, durchschnittlich 13 Prozent Fonds.
In den 50 größten Städten Deutschlands beläuft sich die Zahl der Aktienbesitzer im Schnitt auf nur vier Prozent, so etwa in Heidelberg (4,3 Prozent) und Nürnberg (3,8) Prozent. Nur durchschnittlich sieben Prozent der Bevölkerung in den 50 größten Städten Deutschlands besitzen Fonds.
Matthias Hach kommentiert: „Das Ergebnis überrascht auf den ersten Blick, bei unserer letzten Befragung vor zwei Jahren war es noch umgekehrt.“ Er begründet den Unterscheid zwischen Stadt und Land so: „Es gibt nach wie vor einen Zusammenhang zwischen Einkommen und Aktienbesitz. Dabei ist die Geldanlage mit Wertpapieren schon ab 25 Euro im Monat möglich. Gerade für diejenigen, die weniger Geld zur Verfügung haben, bieten Wertpapiere die Chance, sich langfristig ein finanzielles Polster aufzubauen.“
Im Süden gibt es mehr Aktienbesitzer als im Norden
In den südlichen Bundesländern ist der Anteil der Aktionäre und Fondsbesitzer am höchsten. 49,9 Prozent der Bevölkerung in München besitzt Aktien. Zudem befinden sich neun der zehn Kreise und Städte mit dem höchsten Fondsbesitzanteil und sieben der zehn Kreise und Städte mit dem höchsten Aktionärsanteil in Bayern. Auch in Hessen und Baden-Württemberg ist der Anteil der Aktien- und Fondsbesitzer überdurchschnittlich hoch.[1]
Hach sagt: „Allein im ersten Quartal 2018 haben deutsche Sparer 7,1 Milliarden Euro verloren, weil sie auf Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen setzen. Deren Verzinsung liegt zum Teil deutlich unter der Inflationsrate. Das zeigt: An Wertpapieren führt beim langfristigen Vermögensaufbau kein Weg vorbei.“
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