Die in Deutschland beliebtesten ETFs sind im Vergleich zu ihren direkten Konkurrenten teuer. Das fand eine Untersuchung der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S) heraus. Betrachtet wurden ETFs auf den DAX und den Euro Stoxx 50. Allerdings sollten Anleger bei der Auswahl des ETFs nicht alleine auf die Kosten achten.
iShares – der teure Marktführer
ETFs sind bei deutschen Anlegern sehr beliebt. 15 Prozent des Vermögens, das Deutsche in Fonds anlegen, werden in ETFs investiert. Einen höheren Anteil gibt es weltweit nur in den USA. Die Beliebtheit hat ihren Grund unter anderem in den niedrigen Gebühren.[1]
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In Deutschland liegen die laufenden Kosten von ETFs laut einer Studie von Deloitte im Schnitt bei 0,2 Prozent im Jahr. In allen anderen Ländern der Europäischen Union außer Portugal sind sie teurer. Aktiv gemanagte Fonds kosten häufig zwischen 1,5 bis 2,0 Prozent im Jahr.
Marktführer auf dem deutschen ETF-Markt ist iShares, das Teil des amerikanischen Vermögensverwalters Blackrock ist. Doch sind iShares ETFs nicht immer die günstigsten.
Auch das Xetra-Liquiditätsmaß (XLM) spielt eine Rolle
Bei deutschen Anlegern sind vor allem der iShares Core Dax (Volumen: sieben Milliarden Euro) und der iShares Euro Stoxx 50 (Volumen: acht Milliarden Euro) beliebt. Im Folgenden einige Daten zu ETFs auf den DAX:
ETF | ISIN | TER p.a. | XLM |
---|---|---|---|
Stand: 09.08.2018, Quelle: boerse-frankfurt.de | |||
iShares Core DAX UCITS ETF | DE0005933931 | 0,16% | 3,01 |
Deka DAX UCITS ETF: | DE000ETFL011 | 0,15% | 3,59 |
Lyxor DAX (DR) UCITS ETF | LU0252633754 | 0,15% | 3,66 |
Amundi ETF DAX UCITS ETF DR | FR0010655712 | 0,10% | 17,33 |
ComStage DAX UCITS: XLM | LU0378438732 | 0,08% | 7,53 |
Die Total Expense Ratio (TER) ist die Gesamtkostenquote und gibt die laufenden Kosten des ETFs an. Dabei zeigt sich, dass der iShares ETF auf den DAX doppelt so teuer ist wie der ComStage ETF auf den DAX. Insgesamt gehören die größten ETFs zu den teuersten.
Aber auch das Xetra-Liquiditätsmaß (XLM) sollte von Anleger beachtet werden. Es gibt an, wie gut ein ETF handelbar ist. Je niedriges es ist, desto besser für die Anleger. Hier schneidet der iShares ETF mit 3,01 besonders gut ab, das XLM des ComStage ETFs beträgt hingegen ganze 7,53.
Drittes Kriterium: Qualität des ETF
Neben den Kosten und dem XLM sollten Anleger auch die Qualität der ETFs nicht vernachlässigen. Die entscheidende Frage ist hier: Entwickelt sich der ETF immer genau wie der zugrundeliegende Index? Hier sind die größten ETFs laut F.A.S. zwar nicht immer die besten, gehören aber zur Spitzengruppe.
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