Wer sich derzeit durch die Schlagzeilen der Wirtschaftsressorts liest, wird fast unweigerlich auf diese Empfehlung treffen: Anleger sollten jetzt in China investieren. So heißt es beim Handelsblatt beispielweise „Die neue Weltordnung: China wird für Anleger immer spannender“. Die Welt schreibt „China sollte deutsche Sparer interessieren“ und bei der faz heißt es: „Mitten im Handelsstreit in China investieren? Das klingt verrückt, ist aber gar kein schlechter Gedanke.“ Was ist dran am Hype?
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Chinas Wirtschaft wird die nächsten Jahre voraussichtlich um je 6 Prozent wachsen
- Anleger sollten sich jedoch nicht auf ein Land fokussieren
- Stattdessen sollten sie auf eine breite Streuung der Anlage achten
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Der Global Player China
Die wirtschaftliche Bedeutung Chinas steht außer Frage. Hayden Briscoe, Leiter Fixed Income Asia Pacific bei UBS Asset Management, geht davon aus, dass Chinas Wirtschaft in den kommenden Jahren um rund 6 Prozent jährlich wachsen wird. Robert Greil, Chefstratege des Bankhauses Merck Finck, meint sogar: „Bis 2030 wird China zur größten Volkswirtschaft der Welt herangewachsen sein und die USA an der Spitze ablösen.“[1]
Zu den weiterhin sehr guten Wachstumsraten kommt hinzu, dass sich die Finanzmärkte in China vorsichtig öffnen. Außerdem fließt viel Geld in Forschung und Entwicklung, was chinesischen Unternehmen zu Gute kommt. Greil sagt außerdem: „Mit der Informationstechnologie als Treiber und mehr höherwertigen Arbeitsplätzen wächst eine neue Mittelschicht heran, die in die Großstädte drängt und ein höheres Einkommen erzielt.“
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Das Portfolio breit aufstellen
Mit China ist also zu rechnen. Bevor sich Anleger nun aber auf Aktien aus China stürzen, sollten sie bedenken: Wichtig ist vor allem ein breit diversifiziertes Portfolio. Anleger neigen grundsätzlich zu einer gewissen Heimatmarktorientierung. Oft halten sie Aktien aus dem eigenen Land für risikoärmer.
Tatsächlich setzen sie sich mit einem zu engen Fokus jedoch höheren Risiken aus, da sie sich von der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes oder eine Branche abhängig machen. Abhilfe schaffen hier beispielweise breit gestreute ETFs.
ETFs zum Diversifizieren | ||
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ETF | ISIN | Index |
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) | IE00B4L5Y983 | MSCI World |
ComStage MSCI World UCITS ETF | LU0392494562 | MSCI World |
Xtrackers MSCI AC World Index UCITS ETF 1C | IE00BGHQ0G80 | MSCI All Country World Index |
SPDR MSCI ACWI UCITS ETF | IE00B44Z5B48 | MSCI All Country World Index |
ComStage MSCI Emerging Markets UCITS ETF | LU0635178014 | MSCI Emerging Markets Index |
Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF EUR (C) | LU1681045370 | MSCI Emerging Markets Index |
Es kann also für Anleger nicht darum gehen, nun alles auf China zu setzen. Zumal es gerade in Asien noch anderer Player gibt, die sich einer Vormacht Chinas entgegenstemmen werden – sei es nun Japan, Indien oder Südkorea. Den Hype um China sollten Anleger also vor allem nutzen, um zu prüfen, wie ausgeglichen ihr Portfolio ist.
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Weiterführende Links
[1] Handelsblatt – China wird für Anleger immer spannender