Das Coronavirus setzt die Wirtschaft unter Druck. Viele Banken leiden unter den Folgen der Krise. So sank beispielsweise der Kurs der Deutsche Bank-Aktie von 10,20 Euro Mitte Februar auf 4,87 Euro Anfang März. Aktuell liegt er bei rund 6,10 Euro. Dass die Coronakrise aber nicht nur negative Folgen hat, zeigen aktuelle Quartalsberichte. So berichten unter anderem die comdirect und flatex von Rekorden beim Online-Brokerage.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Die comdirect verzeichnet im ersten Quartal 2020 12 Millionen Transaktionen – so viele wie noch nie
- Auch für flatex und DEGIRO war es ein Rekordquartal
- Der hohe Neukundenandrang sorgt teils für längere Wartezeiten
Bei der comdirect wurde so viel gehandelt wie noch nie
Die comdirect schloss das erste Quartal 2020 nach vorläufigen Zahlen mit einem Ergebnis von über 75 Millionen Euro vor Steuern ab. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2019 betrug das Ergebnis 12,5 Millionen Euro. Das ist ein sattes Plus von 500 Prozent.
„Vor dem Hintergrund der aktuell außergewöhnlichen Situation und der damit einhergehenden sehr hohen Volatilität an den Börsen haben unsere Kunden im ersten Quartal 2020 so viel gehandelt wie nie zuvor“, sagt Frauke Hegemann, Vorstandsvorsitzende der comdirect bank AG.[1] Die insgesamt 12 Millionen Trades haben den Provisionsüberschuss deutlich erhöht.
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flatex mit „bestem Quartal aller Zeiten“
Ähnlich sieht es bei flatex und DEGIRO aus. Beide Online-Broker, die sich demnächst unter einem Dach befinden werden, verzeichneten über 17 Millionen Transaktionen (6,5 Millionen flatex, 10,8 Millionen DEGIRO) im ersten Quartal 2020, ein Plus von 130 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hinzu kamen über 170.000 Neukunden (35.000 flatex, 135.000 DEGIRO), ein Plus von 324 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Das Vorsteuerergebnis der flatex Bank AG übertrifft sogar das Vorsteuerergebnis des gesamten Jahres 2019. „Das erste Quartal war ein sehr außergewöhnliches, jeder Monat für sich war ein Rekordmonat. Die aktuelle Volatilität an den Märkten tut unserem Geschäft außerordentlich gut, auch wenn die Ursache dafür alles andere als erfreulich ist. Analog zu vielen Online Plattformen profitieren wir jedoch massiv von den aktuellen Ereignissen und erzielen sehr hohe Skaleneffekte.“, sagt Frank Niehage, CEO der flatex AG.[2]
Auch andere Online-Broker gewinnen viele Neukunden hinzu. So melden etwa Smartbroker und Trade Republic, dass es derzeit zu Wartezeiten bei der Depoteröffnung kommen kann.
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