Das Coronavirus hatte im zweiten Quartal 2020 auch deutliche Auswirkungen auf Börsengänge. Laut der Unternehmensberatung EY gab es weltweit 39 Prozent weniger IPOs im Vergleich zum zweiten Quartal 2019. Das Emissionsvolumen sank um ein Drittel. Besonders betroffen vom Rückgang war Europa. Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Weltweit ging die Zahl der IPOs im zweiten Quartal 2020 um 39 Prozent zurück
- In Europa kam es sogar zu 60 Prozent weniger Börsengängen
- Für die zweite Jahreshälfte ist Besserung in Sicht; Kandidaten für Börsengänge in Deutschland sind u.a. Siemens Energy, Knaus Tabbert und Springer Nature
Emissionsvolumen sinkt in Europa um 55 Prozent
In den USA sank das Emissionsvolumen um 45 Prozent auf 15,1 Milliarden US-Dollar. Es gab nur 40 Börsengänge. Das waren 38 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2019.
In Europa sank das Emissionsvolumen sogar um 55 Prozent. Es lag im zweiten Quartal bei 6,7 Milliarden US-Dollar. IPOs fanden nur 22 statt. Das waren 60 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.
China widersetzt sich dem weltweiten Trend
Anders sah es in China aus. Trotz Coronakrise stieg dort das Emissionsvolumen. Das Plus betrug 55 Prozent. Es kam zu 91 IPOs. Das sind 28 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2019.
„Bedingt durch die weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung von Corona gingen die IPO-Aktivitäten im April und Mai wie erwartet zurück“[1], meint Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting and IPO Services bei EY in der Schweiz. „Allerdings haben wir schon im Juni deutliche Erholungszeichen gesehen.“
Erholung im zweiten Halbjahr?
Konkret bedeutet das: Im Juni kam es zu 89 Börsengängen. Im April waren es hingegen nur 54, im Mai 43. Auch die Börsen haben sich inzwischen deutlich von ihrem Tief erholt. Der S&P-500 und der Nasdaq-100 haben sogar neue Rekordstände erreicht.[2]
Damit stehen die Chancen gut, dass es im zweiten Halbjahr 2020 zu deutlich mehr Börsengängen kommen wird. Kandidaten sind beispielweise Qualtrics – eine Tochter von SAP – das in den USA an die Börse gehen könnte.
In Deutschland werden unter anderem folgende Unternehmen als Kandidaten für einen Börsengang gehandelt: Siemens Energy, Knaus Tabbert, Springer Nature, Synlab und Hensoldt.[3]
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