Der Einkaufsmanagerindex der deutschen Industrie (PMI) lag im Januar bei 57,1 Punkten. Damit hält er sich zum siebten Mal in Folge über der wichtigen Marke von 50 Punkte. Werte über 50 sind ein Indikator für Wachstum. Auch in der gesamten Eurozone hielt sich der Einkaufsmanagerindex gut, er lag bei 54,8 Punkten. Beide Indizes gingen im Vergleich zum Vormonat jedoch leicht zurück.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Der Einkaufsmanagerindex der deutschen Industrie lag im Januar bei 57,1 Punkten
- Der Einkaufsmanagerindex der Industrie der Eurozone erreichte 54,8 Punkte
- Vor allem die Exportnationen kamen auf hohe Werte, hatten aber mit Unterbrechungen der Lieferketten zu kämpfen
Unterbrechungen der Lieferketten nehmen zu
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Phil Smith, Associate Director bei IHS Markit, schätzt die Lage wie folgt ein: „Deutschlands Industrie blieb auch im Januar auf Wachstumskurs und leistet einen beträchtlichen Beitrag zur Konjunktur während des derzeitigen Lockdowns.
Anlass zur Sorge geben jedoch die sich häufenden Lieferverzögerungen. Demnach führt der steigende Bedarf vieler Hersteller in Verbindung mit Rohstoffknappheit und der geringen Verfügbarkeit von Schiffscontainern zu massiven Unterbrechungen in den Lieferketten, wie der Rekordanstieg der Vorlaufzeiten im Januar verdeutlicht.
Während sich die Auswirkungen auf das tatsächliche Produktionsniveau bislang scheinbar in Grenzen halten und die Produktion mit den Auftragseingängen Schritt hält, sehen wir bei vielen Herstellern einen Rückgang der Bestände an Vormaterialien und damit ein wachsendes Risiko von Störungen.
Zudem haben die Lieferengpässe zu einem heftigen Kostenanstieg geführt und die Inflationsrate der Einkaufspreise auf ein 2,5-Jahreshoch getrieben. Dennoch, die meisten Industrieunternehmen lassen sich davon nicht aus der Bahn werfen und sind optimistisch, dass die Nachfrage im Jahresverlauf weiter anziehen wird, wie das Rekordhoch bei den Geschäftsaussichten zeigt.“[1]
Exportnationen besonders stark
Noch höher als in Deutschland lag der PMI in den Niederlanden. Dort erreichte er 58,8 Punkte. So hoch lag der Einkaufsmanagerindex dort seit über zwei Jahren nicht mehr.
Über der Marke von 50 Punkten liegen auch Italien, Österreich, Irland und Frankreich. In Griechenland erreichte der PMI exakt 50 Punkte. Spanien hatte hingegen mit Produktionsunterbrechungen wegen des Sturms Philomena zu kämpfen. Der PMI lag dort im Januar bei 49,3 Punkten.
Über den Einkaufsmanagerindex der Industrie
Für den Einkaufsmanagerindex der deutschen Industrie werden rund 500 Einkaufsleiter und Geschäftsführer befragt. Für den Index der Eurozone sind es etwa 3.000 Firmen. Die Umfrage wird monatlich durch IHS Markit durchgeführt.
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