Die Corona-Pandemie sorgte 2020 für gravierende Einschnitte bei den Dividenden. Das geht aus dem aktuellen „Global Dividend Index“ des Vermögensverwalters Janus Henderson hervor. Demnach sanken die globalen Auszahlungen 2020 um 12,2 Prozent (bereinigt 10,5 Prozent). Das war zwar weniger als von Janus Henderson im Best-Case-Szenario vermutet. Dennoch erfuhren gerade Anleger in europäische Unternehmen deutliche Kürzungen. Auch für 2021 stellt der Vermögensverwalter wieder mehrere Szenarien zur Dividendenentwicklung auf.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Im besten Fall kommt es 2021 zu einem Anstieg der Dividenden um fünf Prozent (brutto)
- 2020 gingen die Dividendenauszahlungen um 12,2 Prozent (brutto) zurück
- Britische und europäische Unternehmen waren 2020 besonders von Dividendenkürzungen betroffen
Dividenden steigen im besten Fall um fünf Prozent an
Insgesamt verhielt sich die Entwicklung der Dividenden 2020 ähnlich wie bei einer gewöhnlichen Rezession. Im Vergleich zur globalen Finanzkrise fiel der Rückgang sogar weniger stark aus. Wie sich die Dividenden 2021 entwickeln, bleibt stark von den Erfolgen gegen das Coronavirus abhängig.
Im Best-Case-Szenario prognostiziert Janus Henderson einen Anstieg der Dividenden um fünf Prozent auf 1,32 Billionen US-Dollar (bereinigt: zwei Prozent). Das Worst-Case-Szenario geht hingegen von einem Rückgang der Bruttodividenden um zwei Prozent aus (bereinigt: drei Prozent). Das Niveau von 2019 werden die Dividenden in Großbritannien und Europa allerdings in keinem Szenario erreichen.
Großbritannien und Europa waren 2020 besonders von Dividendenkürzungen betroffen
2020 waren Anleger in britische und europäische Unternehmen besonders von Dividendenkürzungen betroffen. Gemessen am Gesamtvolumen machten die Kürzungen in den beiden Regionen die Hälfte des Rückgangs aus. Grund dafür sind Eingriffe der Notenbanken, die Ausschüttungen von Banken beschränkten.
In Nordamerika erreichten die Ausschüttungen 2020 hingegen einen neuen Rekord. Hier setzten Unternehmen darauf, Aktienrückkäufe zurückzufahren und stattdessen Dividenden auszuzahlen. In Japan blieben die Dividenden stabil.
Defensive Branchen ohne starke Kürzungen
Auch zwischen den einzelnen Branchen gab es 2020 große Unterschiede hinsichtlich der Dividende. So waren Banken, Öl, Bergbau und zyklische Konsumgüter besonders stark von Kürzungen betroffen. Die Dividenden in defensiven Branchen wie Lebensmitteleinzelhandel, Pharmazeutika und Hygieneartikel blieben hingegen stabil.
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