Noch nie gab es in Deutschland mehr Investoren, als im Jahr 2022: Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) hat die diesjährigen Aktionärszahlen unter dem Titel „Deutschland kann Aktie“ veröffentlicht. Untersucht wurde in dem Bericht unter anderem, wie die junge Generation investiert, wie sich die Geschlechteraufteilung unter den Anlegern entwickelt hat und wie sich das Anlageverhalten der Deutschen im Jahr 2022 verhält.
Das Wichtigste auf einen Blick
- 2022 war ein gutes Jahr für die deutsche Aktienkultur.
- Insgesamt waren über 12,9 Millionen Deutsche in Aktien, Fonds und ETFs investiert.
- 40 Prozent mehr junge Erwachsene unter 30 investieren im Vergleich zum Vorjahr.
Deutscher Aktienmarkt boomt
Der Bericht des Deutschen Aktieninstituts veranschaulicht die steigende Beliebtheit von Finanzprodukten wie Aktien, Fonds und ETFs. Im Jahr 2022 haben 12,9 Millionen Menschen in diese Finanzprodukte investiert, das sind deutlich über zehn Prozent der insgesamt 83.809.425 Deutschen (Stand: 19.01.2023). Im Vergleich zum Vorjahr 2021 investieren rund 830.000 mehr Deutsche in Anlageprodukte wie Aktien und ETFs. Noch nie gab es so viele Anleger in Deutschland wie im Jahr 2022.
Fonds und ETFs sind dabei die beliebtesten Formen der Aktienanlage. Etwa 7,6 Millionen Deutsche investieren ausschließlich in diese Finanzprodukte. Rund 3 Millionen haben ein gemischtes Portfolio, welches in Aktien und Fonds bzw. ETFs aufgeteilt ist und etwa 2,4 Millionen Menschen investieren ausschließlich in Aktien.
Jugend-Boom bei Anlegern
Der Bericht des DAI zeigt, dass Investieren im Trend liegt. Vor allem auch die jüngeren Generationen haben im Jahr 2022 fleißig investiert. Etwa 600.000 Menschen unter 30 Jahren haben im letzten Jahr damit begonnen, in Anlageprodukte zu investieren, was einer Steigerung von rund 40 Prozent entspricht. Die junge Generation investiert dabei breit, regelmäßig und langfristig. Ein Großteil der jungen Anleger, etwa 70 Prozent, legen Kapital über einen Sparplan in Aktien an. Das Hauptmotiv ist der langfristige Vermögensaufbau.
Grund für die steigenden Zahlen ist laut des Berichts unter anderem das wachsende Interesse an Finanzthemen auf verschiedenen Social-Media-Plattformen, gefördert auch durch Finanz-Influencer und Blogs. Diese sprechen ein junges Publikum an und erklären Finanzthemen einfach und nachvollziehbar. Auch der Zugang zu Aktien und Fonds ist durch die vielen kostengünstigen Smartphone-Broker deutlich einfacher als noch vor wenigen Jahren.
Geografische und demografische Unterschiede
Im Jahr 2022 bleiben die Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern in Bezug auf die Zahl der Anleger weiterhin bestehen. Während in den westlichen Bundesländern knapp 20 Prozent in Aktien und Fonds investieren, sind es in den östlichen Bundesländern nur knapp 12 Prozent. Im Westen ist etwa jeder Fünfte in Aktien und Fonds investiert, im Osten nur jeder Achte. Am meisten Anleger befanden sich 2022 in Baden-Württemberg, hier sind 24,5 Prozent an der Börse investiert.
Im letzten Jahr haben sich insgesamt mehr Frauen als Männer dazu entschieden, mit dem Investieren in Aktien, Fonds und ETFs zu beginnen. Der Zuwachs bei den weiblichen Anlegern beträgt 482.000, der bei den männlichen Anlegern 338.000.
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