Unter einer Emission versteht man die Ausgabe von Wertpapieren, in diesem Fall von Anleihen. Wie bei anderen Formen der Geldanlage, gibt es auch bei Anleihen mehrere Arten der Emission bzw. mehrere Emissionsverfahren.
Inhaltsverzeichnis
Eigenemission, Selbstemission
Hierbei wird die Anleihe vom Unternehmen selbst herausgegeben. Es trägt dabei das alleinige Risiko, ob das Gesamtvolumen der Anleihe erfolgreich am Markt platziert werden kann.
Anleihen, die auf diese Weise herausgegeben werden, bezeichnet man auch als direkte Anleihen.
Fremdemission
Bei einer Fremdemission übernehmen anstelle des begebenden Unternehmens eine oder mehrere Banken oder Investmentgesellschaften die Platzierung der Anleihen. Diese tragen dann in der Regel auch das Risiko für den vollständigen Absatz der Anleihe und verlangen im Gegenzug dafür eine Gebühr vom Emittenten.
Anleihen, die auf diese Weise herausgegeben werden, bezeichnet man auch als indirekte Anleihen.
Je nachdem, ob das Risiko des Absatzes der Anleihe beim Unternehmen verbleibt oder auf die Banken bzw. Investmentgesellschaften übergeht, spricht man von Begebung oder Übernahme einer Anleihe.
Versteigerungsverfahren
Hierbei wird ähnlich dem Versteigerungsverfahren bei der Emission von Aktien von jedem potentiellen Interessenten ein Gebot über den Kaufpreis und die Anzahl der Anleihen abgegeben und dann ausgehend vom höchsten Gebot alle Anleger bedient, bis das gesamte Emissionsvolumen abgesetzt ist.
Tenderverfahren
Beim Tenderverfahren, welches vom Grundaufbau her dem Versteigerungsverfahren ähnelt, wird von jedem Anleger angegeben, wie viele Aktien er zu welchem Kurs bereit ist zu kaufen. Im Anschluss an die Gebote wird dann jeder Anleger mit Anleihen bedient, dessen Gebot oberhalb eines vom Emittenten festgesetzten Mindestkurses liegt. Anders als bei anderen Emissionsverfahren ist beim Tenderverfahren das Emissionsvolumen der Anleihen nicht festgelegt, sondern wird anhand der eingegangenen Gebote angepasst.
Freihändiger Verkauf
Beim freihändigen Verkauf werden Anleihen zu einem festen Preis an jeden interessierten Anleger verkauft, bis das gesamte Volumen der Anleihe abgesetzt ist.
Daueremission
Auch hier ist wie beim Tenderverfahren kein festes Emissionsvolumen vorgegeben, sondern es erfolgt eine permanente (dauernde) Emission von Anleihen zu einem einheitlichen Preis. Im Prinzip können die Anleger hierbei ständig Anteile nachkaufen und neue Anleger Anteile an der Anleihe erwerben.
Anleihen können bei der Emission auf drei Weisen ausgegeben werden:
- unter pari
Die Ausgabe unter pari bedeutet, dass die Anleihe unter dem Nennwert, also mit einem Abschlag (Disagio) ausgegeben wird. - pari
Die Ausgabe zu pari bedeutet, dass die Anleihe exakt zum Nennwert, also ohne Abschlag oder Aufschlag ausgegeben wird. - über pari
Die Ausgabe über pari bedeutet, dass die Anleihe über dem Nennwert, also mit einem Aufschlag (Agio) ausgegeben wird.
Wie Anleihenkurse auf Änderungen der Marktzinsen reagieren, erklären wir Ihnen auf der folgenden Seite anhand eines ausführlichen Beispiels:
Obwohl Anleihen bei entsprechender Bonität des Emittenten als sehr sicher gelten, sind auch sie natürlich nicht gänzlich frei von Risiken. Welche das im Einzelnen sind, haben wir Ihnen auf der folgenden Seite zusammengestellt:
Wie andere Wertpapiere können Sie Anleihen am günstigsten über ein Depot bei einem Onlinebroker oder einer Direktbank handeln. Einen Vergleich entsprechender Anbieter finden Sie auf unserer folgenden Seite: