Wenn man arbeitet, kommen viele Aufgabenthemen auf einen zu. Dazu gehört zum Beispiel auch das Thema der Altersvorsorge: Wie sorge ich für meine spätere Rente? Lohnt es sich jetzt schon? Oder soll man erst nach einigen Jahren Arbeit in die eigene Rente investieren? Wie kann ich die Vermögenswirksamen Leistungen richtig nutzen?
Diese Fragen versuchen wir in diesem Ratgeber zu beantworten.
Laut Bundesrecht sind Vermögenswirksame Leistungen Geldleistungen, die der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer anlegt. Der Arbeitgeber bringt hierbei eine freiwillige Leistung nach dem V. Vermögensbildungsgesetz ein und ist Versicherungsnehmer, obwohl natürlich die vermögenswirksamen Leistungen für den jeweiligen Arbeitnehmer angespart werden.
Welche Anlageformen existieren nun, um für sein späteres Leben nach der Arbeit vorzusorgen? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: zum einen die betriebliche Altersvorsorge, eine Lebensversicherung, aber auch ein Bausparvertrag oder das Fondsparen. Hier erläutern wir Ihnen diese Anlageformen genauer:
Inhaltsverzeichnis
Betriebliche Altersvorsorge
Die betriebliche Altersvorsorge, kurz bAV, ist eine Anlageform, bei der ein Teil des Gehaltes umgewandelt wird. Maximal 40,- Euro pro Monat kann man von seinem Arbeitgeber Vermögenswirksame Leistungen erhalten. Auf diese VWL-Beiträge fallen Steuern und Sozialabgaben an. Wird das Geld aber in die betriebliche Altersvorsorge investiert, gelangt es direkt auf ein Anlagekonto. Dann fallen keine Steuern und bis Ende 2008 auch keine Sozialabgaben auf die Beiträge an.
Ihr Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, VWL-Beiträge anzubieten und somit ist auch die genaue Summe nicht vorgeschrieben. In manchen Branchen ist tariflich ein Maximalzuschuss festgelegt worden. Zahlt Ihr Arbeitgeber weniger als 40,- Euro, empfehlen wir mindestens den Restbetrag hinzu zu zahlen. Dieser Gesamtbetrag wird dann in eine Rentenversicherung eingezahlt und angespart.
Vorteile bei dieser Form ergeben sich aus einer garantierten Verzinsung zuzüglich eventueller Überschüsse. Sie genießen dabei also eine hohe Sicherheit. Wenn der Nettoverdienst über die Jahre gleich bleibt oder steigt, kann ein Arbeitnehmer seine Ansparsumme mehr als verdoppeln. Wenn man dies über die gesamte Anlagezeit sieht, kann dies zu deutlich höherem Vermögen führen.
Auch der Arbeitgeber profitiert, denn er zahlt geringere Lohnnebenkosten. Am Ende der Laufzeit haben Anleger, also Arbeitnehmer, die Wahl zwischen der monatlichen Auszahlung einer Rente oder einer Einmalauszahlung des Kapitals.
Nachteile bei der betrieblichen Altersvorsorge sind die nach gelagerten Steuern später auf Rente bzw. Kapital. Schwierig wird es auch, wenn Sie den Arbeitgeber wechseln. Fragen Sie gleich zu Beginn nach, ob Ihr eventuell neuer Arbeitgeber die betriebliche Altersvorsorge in dem gleichen Umfang wie Ihr ehemaliger unterstützt.
Lebensversicherung
Eine Lebensversicherung hat eine Mindestlaufzeit von zwölf Jahren. Sie zahlen jeden Monat einen bestimmten Betrag in diese Versicherung ein. Diese Lebensversicherung darf dabei keine Anteile zur Absicherung von Krankheiten, Invalidität oder Unfall einschließen.
Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind zum Beispiel eine garantierte Verzinsung plus Überschüsse und eine hohe Sicherheit.
Nachteile sind demnach eine geringe Rendite, eine sehr lange Laufzeit und eine eventuell unvorteilhafte Versteuerung. Hinzu kommt, dass dieses Anlageprodukt sehr unflexibel ist.
Bausparvertrag
Das Bausparen ist jedem ein Begriff. Ein Bausparvertrag hat eine Laufzeit von sieben Jahren, wobei nur sechs Jahre lang eingezahlt wird. Danach bleibt das ersparte Geld noch ein weiteres Jahr liegen. Dieses Geld sollte man im Normalfall für wohnwirtschaftliche Zwecke nutzen. Die Zielbausparsumme wählen Sie selbst, daraus ergeben sich auch die Kosten pro Monat.
Ein entscheidender Vorteil ist im Vergleich zu den anderen Anlageformen die kurze Laufzeit. Hinzu kommen ein garantierter Zins und der Anspruch auf ein sicheres und günstiges Bauspardarlehen, wenn Sie beispielsweise ein Haus kaufen wollen.
Ein Bausparvertrag bietet Ihnen eine hohe Sicherheit. Des Weiteren können Sie Ihre Summe teilen, um flexibel Ihren Bausparvertrag auf Ihre individuelle Situation anzupassen.
Nachteile entstehen, dass der Bausparvertrag und das zusätzliche Darlehen für wohnwirtschaftliche Verwendung genutzt werden müssen. Durch die Garantie des Zinssatzes ist die Guthabenverzinsung nicht hoch. Man trägt auch das Risiko des teuren Zinses auf das Darlehen.
Fondssparen
Eine andere Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen, ist VWL-zugelassener Fondsparplan. Hierbei werden durch das Zahlen der monatlichen Beträge Stück für Stück Anteile an einem Fonds gekauft. Dieser Fonds muss bestimmte Aspekte erfüllen, um als Vermögenswirksame Leistungen zugelassen zu werden. Zahlt der Arbeitgeber zwischen 6,- und 40,- Euro in einen Sparplan und übersteigt das Einkommen von Alleinstehenden nicht 17.900 Euro und von Ehepaaren nicht 35.800 Euro zu versteuerndes Einkommen (ab 2009: 20.000 Euro bei Singles bzw. 40.000 Euro als Ehepaare), erhält der Arbeitnehmer die Arbeitnehmersparzulage vom Staat in Höhe von 18 Prozent (ab 2009: 20 Prozent) auf einen maximalen Betrag von 400,- Euro pro Jahr.
Jetzt den besten Anbieter für Fondssparpläne finden »
Die Vorteile des Fondssparens sind eine kurze Laufzeit und gleichzeitig die Chance auf hohe Renditen. Dabei genießen Anleger Flexibilität. Auch die Kosten des Fondssparens sind moderat.
Nachteile wie die Kurzschwankungen und die daraus resultierenden Risiken trägt allein der Kunde. Somit kann die Rendite je nach Indexverlauf sehr hoch sein aber auch niedriger.
Fazit: Kein Mensch weiß, welches Unternehmen in 50 Jahren noch existiert, wie hoch dann die Inflation sein wird oder welche anderen Faktoren eine beeinflussende Rolle spielen werden. Deshalb empfehlen wir Schritt für Schritt einen Mix aus den unterschiedlichen Anlageformen aufzubauen, um sich gegen Unvorhersehbares abzusichern.