Heute erneute Abstimmung über geändertes Rettungspaket in den USA
Erst am Dienstag war das große Rettungspaket für die kriselnden Banken in den USA durch den Kongress abgeschmettert worden. Die 205 Ja-Stimmen waren zwar viele, konnten sich aber nicht gegen die 228 Nein-Stimmen durchsetzen. Jedoch drängt die Zeit, denn die Wirtschaft wankt und eine Bank nach der anderen geht in den USA Pleite. Zuletzt die Investmentbank Lehman Brother und die US-Sparkasse Washington Mutual.
Nach dem Scheitern des angedachten 700 Milliarden US Dollar Pakets zur Rettung der Wall Street soll nun im US-Senat um eine leicht geänderte Fassung des Programms gerungen werden. Die wichtigste Änderung ist dabei die Anhebung der Garantiesumme für Bankguthaben. Damit würde man den Bankkunden mehr Sicherheit für ihre Einlagen etwa auf dem Girokonto, aber auch auf Tagesgeld und Festgeld geben. Natürlich sind damit sicherlich auch höhere Zahlungen der Banken an die staatliche Einlagensicherung FDIC verbunden, auch wenn dies im Moment nicht offen gesagt wird. Klar ist jedoch, dass die Erhöhung der Einlagensicherung kaum anders von statten gehen kann, jedoch ein wichtiger Schritt hin zu mehr Sicherheit von Guthaben auf Girokonten, Tagesgeld- und Festgeld-Konten sein wird.
Und auch John McCain und Barack Obama zieht es zu der heutigen Abstimmung, wie ihre jeweiligen Wahlkampfbüros bekannt gaben. Durch die Ankündigung der Abstimmung für ein geändertes Rettungsprogramm fand auch die Börse in den USA wieder ihren Weg nach oben. Es ist Hoffnung da, dass heute Abend wirklich endlich die Rettung für den langsam aber sicher immer schneller kollabierenden Bankenmarkt in den USA naht. Eigentlich sollte es erst am Donnerstag zu einer erneuten Abstimmung im US-Kongress kommen. Aber die Zeit drängt eben. Deshalb wurde für heute der US-Senat einberufen.
In der Zwischenzeit forderte der demokratische Präsidentschaftskandidat die Anhebung der Garantie für Bankguthaben von 100.000 US Dollar auf 250.000 US Dollar. Diese Forderung wurde in dem geänderten Entwurf des Rettungsprogramms berücksichtigt, wie inzwischen bekannt wurde.
Inzwischen sagte Otto Bernhardt, der finanzpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der CDU/CSU in einem Interview mit der „Bild“: „Ohne das US-Rettungspaket könnten noch mehr deutsche Banken Probleme bekommen – so wie die Hypo Real“. Bernhardt erwartet weitere Schieflagen von Banken auch in unserem Land, sollte der geänderte Rettungsplan wieder im Kongress durchfallen. Seiner Ansicht nach könnten die Probleme auf unserem eigenen Finanzmarkt deutlich größer werden, wenn das Rettungspaket in den USA nicht so schnell wie möglich kommt.
Die Subprime-Krise hat inzwischen die ganze Welt erreicht. Sowohl Europa als auch Asien wie auch andere Teile der Welt sind von dem Niedergang von Banken und einem Abrutschen der Börsenkurse betroffen. Die ganze Welt wartet nun gespannt auf die heutigen Entscheidungen des US-Senats und des Kongresses am morgigen Tage. Wenn das Programm durchkommt, kann die Zukunft endlich beginnen. Wenn nicht, werden möglicherweise noch mehr Banken Pleite gehen. Und genau das sollte das geplante Rettungsprogramm doch vermeiden. Politische Kalküle scheinen hier wichtiger zu sein als die Wirtschaft des eigenen Landes und deren Auswirkungen auf den globalen Bankenmarkt. Vielleicht wird nun Besinnung einsetzen, man kann es nur hoffen.