Die lang erwartete Konsolidierung der Landesbanken
Wendezeit bei den Landesbanken – Es wird auch endlich Zeit dafür. Horst Köhler hat sie längst gefordert, auch andere Finanzexperten verlangen nach ihr. Und nun soll sie kommen, die Konsolidierung der Landesbanken, damit sich endlich etwas ändern kann.
Sieben Landesbanken gibt es noch in unserer Bundesrepublik, daraus sollen nun drei werden, und zwar drei große, jeweils im Süden, in der Mitte und im Norden unseres Landes. Der Zusammenzug soll wohl einen leichteren Überblick über die Handlungen der Landesbanken ermöglichen, die zum Teil von der Finanzkrise ins Bodenlose, und wie die SachsenLB, fast in die Pleite gezogen worden wären.
Ein Sprecher des DSGV, des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, bestätigte inzwischen die Meldungen in den Medien. Die Einigung gibt es jedoch bereits seit vergangenem Montag, nur drang bis jetzt keine Meldung darüber an die Öffentlichkeit. Auch auf der Seite des DSGV finden sich hierüber keine Informationen, man möchte sich wohl bedeckt halten über das, was da geplant ist und geplant sein wird.
Heinrich Haasis, der Sparkassenpräsident, sagte in der Zwischenzeit zur Tageszeitung „Handelsblatt“, dass man die Neuordnung erreichen möchte „im Einvernehmen mit den Ländern“. Zugleich will Hassis aber „keinen Termindruck“ erzeugen, es ist also unklar, ob es noch in diesem Jahr zu einer Zusammenschluss-Erklärung kommen wird. Das Wichtige wird sein, ob die einzelnen Sparkassenverbände der Konsolidierung, der Neuordnung, der Landesbanken zustimmen. Denn schließlich sind sie, zusammen mit den Bundesländern, die Eigner der sieben Landesbanken.
Dabei hieß es inzwischen, dass sowohl die Kommunen als auch die Bundesregierung ihre Unterstützung inoffiziell zugesagt haben. Auch Nordrhein-Westfalen hat inzwischen signalisiert, dass man zu Gesprächen bereit sein. Nur Niedersachsen hat bis jetzt ein klares Nein gegeben. Dies könnte man als norddeutsche Sturheit ansehen, sollte man aber nicht tun, sondern stattdessen hierbei ein weniger tiefer blicken.
Die NordLB ist die am besten gestellte Landesbank in ganz Deutschland, UND die Finanzkrise ist an ihr vorbei gegangen, weil die Geldanlagen, welche die NordLB tätig, immer sicherer waren und sind als die der anderen Landesbanken. Mit Sitz in der Landeshauptstadt Hannover hat die NordLB ein tragfähiges Geschäftsmodell, ganz anders als in den anderen Bundesländern.
Denn genau dies hatte Köhler vor einigen Monaten angemahnt: Dass einige der Landesbanken kein funktionierendes Geschäftsmodell haben. Die NordLB hat jedoch ein solches, und es ist klar, dass man sich in Niedersachsen dies nicht kaputtmachen lassen möchte durch andere Landesbanken, die der Hilfe des Bundes bedürfen, wie zum Beispiel der HSH Nordbank, die sich inzwischen unter den Rettungsschirm der Bundesregierung geflüchtet hat.
Und nun soll die Landesbanken und ihre Geschäfte neu geordnet werden, und es geht dabei auch um die Teilaufgabe von Geschäftsbereichen, wie es scheint. So sollen nach der Konsolidierung wohl ähnliche Geschäftsfelder mit einer Linie und gemeinsam betrieben werden. Außerdem soll es einen Block geben, bei dem es zur Bündelung einiger, bis jetzt noch ungenannter Kompetenzen kommen soll.
Hassis, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, betonte ganz klar, dass die Konsolidierung „zweifellos Arbeitsplätze kosten“ werde. Er ergänzt aber weiter, und mal ein eindeutiges Bild, wenn es nicht zur Neuordnung und zur Fusion kommen werde: Nur – wenn man zu spät handelt, kostet das noch mehr Arbeitsplätze. Und dann gefährdet man auch im Markt erfolgreiche Teile. Vor diesem Hintergrund ist es mindestens fünf vor Zwölf, um in Übereinstimmung aller Träger bei den Landesbanken zu handeln“.