Island bekommt Geld vom Internationalen Währungsfonds…
…die Frage ist jedoch, hat Island das verdient? Oder sollte der Inselstaat nicht eher den Staatsbankrott erleben müssen, um zu begreifen, dass jegliches Handeln auch immer Konsequenzen nach sich zieht?
Die Verstaatlichung der drei großen isländischen Banken, der Landsbanki, Kaupthing und Glitnir, hat zu einer weltweiten Wut auf den Inselstaat geführt. Im Nordatlantik gelegen, als beschauliches Urlaubsland bekannt mit wunderschöner Landschaft, hat man sich seinen eigenen Vertrauensruin beschert und auch bei den Devisen kann man am Kursrutsch der isländischen Krone den Vertrauensverlust der Anleger erkennen. Nun kommt der IWF mit einer Hilfe daher, einem Kredit in der Höhe von 2,1 Milliarden US Dollar.
Dem Ansehen des kleinen Landes wird es nichts mehr nützen, die Banker und die Regierung dort haben dieses auf Jahre hinaus so stark beschädigt, dass selbst innerhalb Islands keine Glaubwürdigkeit mehr herrscht. Ja, es gingen sogar Menschen auf die Straße, um gegen die Regierung zu demonstrieren, und es wird an der Zeit, dass die Verantwortlichen ihre Konsequenzen ziehen aus dem moralischen Verbrechen, dass sie hunderttausenden von Sparern und Anlegern in aller Welt angetan haben.
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Ob der Kredit des Internationalen Währungsfonds an irgendwelche Bedingungen geknüpft ist, kann nicht gesagt werden, dies ist bis dato nicht bekannt. Bekannt ist aber inzwischen, direkt nach des Bekanntwerden des IWF-Kredites, dass die skandinavischen Länder Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen dem Inselstaat Island insgesamt 2,5 Milliarden US Dollar an Kredit gewähren. Dies gab Finnland nach der Entscheidung des IWF bekannt.
Damit steigt die Staatsverschuldung Islands von derzeit 29 Prozent auf wohl mehr als einhundert Prozent des Bruttosozialproduktes. Eigentlich der finanzielle und wirtschaftliche „Supergau“ für ein Land. Wieso Island nun plötzlich so viel Hilfe gewährt wird, ist nicht so ganz klar. Sicher ist jedoch, dass die isländischen Banken und ihre ausländischen Niederlassungen unzählige Sparer in aller Welt mit hohen Zinsen für Tagesgeld und Festgeld angelockt und sie dann um ihr Erspartes gebracht haben.
Wo das ganze Geld verbrannt wurde und ob der Internationale Währungsfonds Einblick in die Bücher hat? Island hat mit dieser ganzen „Aktion“ gezeigt, wie wenig auf Werte wie Ehrlichkeit geachtet wird und hat im wahrsten Sinne Sparer und Anleger um ihr Geld betrogen. Wieso dies nicht an den Pranger gestellt wird, und Island nun auch noch finanzielle Hilfe vom IWF erhält, ist unverständlich. Notwendig wäre eher eine komplette Sanierung des Finanzsystems in Island, und einen kompletten Rücktritt der Regierung, um einen Neuanfang zu wagen.
Vielleicht hätte ein Staatsbankrott Nachdenken bewirkt – so aber wird weitergemacht wie gehabt. Und es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, wann die nächsten Anleger von Islands Banken in den finanziellen Ruin getrieben werden. Vielleicht mag sich das alles hart anhören, aber ist es nicht „einfach nur“ Realismus, wenn man sieht, wie hier systematisch Anleger um ihr Geld gebracht worden, ohne Rücksicht auf Verluste?
Deshalb ist ganz klar immer wieder die Warnung angebracht: Kein Geld bei Banken anlegen, die nicht in einem der freiwilligen Einlagensicherungsfonds in Deutschland vertreten sind, egal wie gut die Zinsen sind. Die Probleme der isländischen Banken Landsbanki, Kaupthing und Glitnir und der lettischen Parex Bank zeigen, dass es wichtig ist, genau hinzusehen, was im Falle einer Pleite aus dem angelegten Geld wird.
Einfach nur Geld anzulegen, weil die Zinsen vermeintlich gut sind, aber die Bedingungen dafür schlecht, ist mit Sicherheit der falsche Weg. Die höheren Zinsen sind in Wahrheit nämlich nichts Anderes als ein versteckter Risikozuschlag. Wenn man Glück hat, geht die jeweilige Bank nicht Pleite und man bekommt gute Zinsen ausgezahlt. Wenn man jedoch Pech hat, wie jetzt bei den isländischen Banken und bei der Parex Bank, dann sieht man nur noch wenig von seinem Geld. Deshalb: Die Geldanlage will gut überlegt sein. Wir empfehlen dafür zum Beispiel einen Blick in unseren Tagesgeld-Vergleich!