Nur 109 der 2.081 in Europa zugelassenen ETFs verwalten ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro. Das berichtet der Thomas Reuters Lipper Experte Detlef Glow für „Das Investment“.[1] Die Zahlen würden belegen, dass eine verhältnismäßig kleine Anzahl von Index-Fonds einen großen Teil des in Index-Fonds investierten Vermögens verwalten und damit den Markt dominieren.
Mehr Milliarden-ETFs als in 2011
Ein näherer Blick auf die Zahlen zu ETFs bringt verschiedene Erkenntnisse. Dass nur 109 der 2.081 ETFs ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro verwalten, deutet auf eine starke Konzentration hin. Zugleich lässt sich jedoch feststellen, dass die Anzahl der milliardenschweren ETFs insgesamt gestiegen ist. Vor allem seit der Finanzkrise 2009 lässt sich ein deutliches Anwachsen erkennen. Waren es 2011 noch 34 ETFs, die ein Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro verwalteten, sind es 2016 bereits 109. Es ist also ETFs mit weniger Vermögen durchaus möglich, in die erste Riege aufzusteigen.
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Zudem kommen immer weitere Produkte auf den Markt. Insgesamt können Anleger auf ein reichhaltiges Angebot diverser ETFs zurückgreifen, was für die Vielfalt auf dem Markt spricht.
Konzentration nimmt kaum zu
Eine weitere Beobachtung ist bemerkenswert. 2016 veralten die Milliarden-ETFs ein Vermögen von 278,89 Milliarden Euro. Insgesamt wird derzeit in Europa ein Vermögen von 480,62 Milliarden Euro von ETFs verwaltet. Der Anteil der 109 führenden ETFs beträgt also 58,03 Prozent – mehr als die Hälfte.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass es schon immer eine starke Konzentration auf dem ETF-Markt gab. So existierte 2001 zwar nur ein ETF, der die Milliarden-Marke durchbrochen hatte, sein Anteil am insgesamt verwalteten Vermögen lag dennoch bei 44,61 Prozent. Seither ist der Marktanteil der Milliarden-ETFs immer konstant hoch.
Was sind ETFs?
ETF steht für Exchange Traded Fund. Es handelt sich um Fonds, die einen Index nachbilden – zum Beispiel den Euro Stoxx 50 oder den NASDAQ 100. Im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds gibt es keinen Fondsmanager, der sie aktiv verwaltet. Das macht sie sehr kostengünstig. Auch die Performance vieler ETFs überzeugt. Dadurch erfreuen sie sich bei Anlegern zunehmender Beliebtheit.
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[1] Das Investment – 100 Milliarden-ETFs beherrschen den Markt