Am 24. September wurde gewählt und das Ergebnis sorgt in Teilen der Finanzbranche für Beunruhigung. Zwar bleibt die CDU stärkste Kraft, das Image von Bundeskanzlerin Angela Merkel als Garant für Stabilität bröckelt jedoch. Grund dafür ist das starke Abschneiden der AfD. Sie wurde drittstärkste Kraft im Bundestag. Das zeugt von einem Rechtsruck, der unter anderem den Vermögensverwalter Amundi dazu veranlasst, über mehr politische Verantwortung bei Unternehmen und der Vermögensanlage nachzudenken.
Unternehmen als „verantwortungsbewusste Staatsbürger“
Thierry Bogaty, Investmentmanager bei Amundi, dem größten Vermögensverwalter Europas, sieht im Wahlergebnisse eine wachsende Unsicherheit weiter Bevölkerungskreise gegenüber wirtschaftspolitischen Entwicklungen wie der Globalisierung. Er hält es für an der Zeit, über die politische Verantwortung von Unternehmen nachzudenken – so, wie bereits über Umwelt- und soziale Aspekte gesprochen wird.
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Bogaty geht es um Unternehmen als „verantwortungsbewussten Staatsbürger“. Es gelte darüber zu sprechen, wie die politische Verantwortung eines Unternehmens mit einer ökologischen, sozialen und nachhaltigen Anlage verbunden werde könne. „Die Frage nach der politischen und sozialen Verantwortung von Unternehmen rückt mit sich dynamisch verändernden Rahmenbedingungen stärker in den Fokus von Entscheidungsträgern in der Wirtschaft“, zitiert die FAZ Bogaty.[1]
Nachhaltigkeit gewinnt bei der Geldanlage an Bedeutung
Rechtsnationale Bewegungen auf der einen Seite, linke Globalisierungsgegner auf der anderen Seite – beide Strömungen können unabsehbare Folgen für die Wirtschaft haben. In diesem Klima wird eine nachhaltige Geldanlage in den Augen vieler wichtiger. Kriterien sind beispielsweise der Ausschluss von Kinderarbeit und faire Bezahlung. Unter anderem die UN hat einen Katalog mit Prinzipien für die nachhaltige Anlage aufgestellt.
Deutschland erntet beim Thema Nachhaltigkeit und Kapitalanlage jedoch von Experten Kritik. Sie fordern „neue Signale aus Politik und Regulierung, um hier einen weiteren Schritt voranzukommen.“ Ein Vorschlag lautet, das Finanzministerium soll institutionelle Anleger dazu verpflichten, Nachhaltigkeitskriterien in ihre Finanzanalyse zu integrieren. Außerdem solle der Staat „stärkeren Einfluss auf staatliche Fonds und öffentliche Finanzinstitutionen nehmen“. In anderen Ländern wie Frankreich, Holland und Großbritannien sind institutionelle Anleger bereits weiter als hierzulande.[2]
Blackrock und Fidelity Germany erwarten keine großen Änderungen
Nicht alle Finanzexperten zeigen sich jedoch vom Ausgang der Bundestagswahl beunruhigt. Der Vermögensverwalter Blackrock glaubt nicht, dass die Wahl Finanzmärkte sehr beeinflussen wird. Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund, kommentiert „Die Deutschlandwahl ist zwar ein Denkzettel für die beiden großen Volksparteien. Aber sie wird langfristig keine negativen Marktreaktionen auslösen. Kurzfristige Schwankungen sind eher Kaufgelegenheiten.”[3]
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