Informationen zu Investitionsmöglichkeiten im Rahmen von Private Equity sowie eine ausführliche Abhandlung der wichtigsten Arten und Strategien privater Unternehmensbeteiligungen finden interessierte Leser hier: PRIVATE EQUITY |
Wie Private Equity Firmen denken
Kaum ein anderer Wirtschaftssektor im Finanzbereich kommt derzeit auch nur ansatzweise an die Mittelzuflüsse heran, die in Private Equity fließen. Waren es früher fast nur institutionelle Investoren, die ihr Geld in Unternehmensbeteiligungen investiert haben, so entdecken derzeit immer mehr Privatanleger den Reiz eines solchen Investments. Eine genaue Definition des Begriffes Private Equity findet sich im Palistik-Blog (Was ist Private Equity). Im institutionellen Bereich zählen dabei vor allem Versicherungen und die amerikanischen Pensionskassen zu den größten Investoren. Interessant ist es, sich einmal zu verdeutlichen, wie Private Equity Investoren denken. Dabei suchen sie in erster Linie möglichst niedrig bewertete Unternehmen mit einer soliden Bilanz und möglichst hohen Erträgen. Die Finanzierung der Übernahme erfolgt dann natürlich nicht nur aus Eigenmitteln, sondern zur Hälfte bis zu zwei Dritteln aus Fremdkapital, also Krediten. Diese Vorgehensweise ermöglicht es der Private Equity Firma, schon mit „geringem“ Mitteleinsatz die Mehrheit zu erkaufen. Nach der Mehrheitsübernahme werden die zu deren Finanzierung aufgenommenen Kredite in der Regel dem übernommenen Unternehmen auferlegt und die zu zahlenden Zinsen dem laufenden Cash-Flow entnommen.
Der Rest des Cash-Flow wird dann in der Regel abgeschöpft und an die Investoren ausgeschüttet. Dadurch reduziert sich das im Unternehmen verbleibende Eigenkapital der Private Equity Investoren und damit auch ihr unternehmerisches Risiko weiter. Gleichzeitig wird die übernommene Firma in Kern- und Randgeschäftsfelder aufgeteilt. Alle nicht zum Hauptgeschäft gehörenden oder rentablen Bereich werden abgespalten und am Ende der Restrukturierung steht der Weiterverkauf des jetzt profitablen Unternehmens. Dabei sind in den letzten Jahren Gewinne von mehr als hundert Prozent auf das eingesetzte Eigenkapital eher die Regel denn die Ausnahme. Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn man als Investor Firmen findet, die attraktiv genug für eine Beteiligung oder Übernahme sind. Interessant ist dabei die Entwicklung der Kaufpreise. Waren vor ein paar Jahren noch Kaufpreise in Höhe des sechs- bis siebenfachen Jahresergebnissen die Regel, erfolgten die jüngsten Übernahmen zum achtfachen des Jahresergebnisses und teilweise sogar mehr. An dieser Entwicklung sieht man, dass es langsam schwieriger für Private Equity Firmen wird, wirklich attraktive Übernahmekandidaten zu finden.
Gleichzeitig nimmt auch für Top-Manager die Attraktivität des Einstiegs in eine Private Equity Firma oder gar der Aufbau einer solchen immer weiter zu. Einige interessante Beispiele werden im englischsprachigen Blog „Private Equity – The Job of Choice?“ vorgestellt.
Wie Private Equity Firmen auch in Deutschland auf dem Vormarsch sind, können interessierte Leser im Blog von Telemedicus nachlesen.