Das Schreckensgespenst Inflation geht um – Wie Anleger reagieren können
5 Prozent Preissteigerung bei Brötchen, 13 Prozent bei Orangensaft und die Butter hat es dieses Jahr auf stolze 40 Prozent Teuerungsrate gebracht. Diese Liste könnte man beliebig weiter fortsetzen, doch eines wird recht schnell klar: es geht bergauf mit den Preisen. Das Statistische Bundesamt hat eine Inflationsrate von 2,4 Prozent veröffentlicht. Die gefühlte Inflationsrate, oder die wahrgenommene Inflation, wie Sie der Statistiker Hans Wolfgang Brachinger nennt, liegt aber bei ca. 5 Prozent, das hat mit dem starken Preisanstieg der Waren des täglichen Gebrauchs zu tun.
Als Anleger muss man sich bewusst machen, was eine erhöhte Inflationsrate mit sich bringt.
Das Ziel jeder Anlage sollte mindestens die Vermögenserhaltung sein, die Vermögensmehrung wird natürlich angestrebt.
Hört sich erst mal recht einfach an:
Geld in den Sparstrumpf = Vermögenserhaltung
Geld aufs Sparbuch = Vermögensmehrung
Das Geld vermehrt sich tatsächlich auf dem Sparbuch, auch wenn es dort nur zu einem Prozent verzinst wird, aber das wirklich Interessante ist, was kann ich mit diesem Geld in Zukunft kaufen (Kaufkraft). Bei einer angenommen Geldentwertung (Inflation) von 3 Prozent pro Jahr, sind schon nach 10 Jahren 10.000 Euro nur noch 7.440 Euro wert. Weitere 20 Jahre später haben die 10.000 Euro nur noch einen Wert von 4.110 Euro. Somit ist der Sparstrumpf als vermögenserhaltende Maßnahme schon einmal ausgeschieden. Auch das mit 1 Prozent verzinste Sparbuch hat nicht wie erwartet zu einer realen Vermögensmehrung, sondern stattdessen einer Kaufkraftminderung beigetragen.
Man muss die aktuelle Inflation in alle Anlageentscheidungen mit einrechnen, besonders wichtig wird dies natürlich bei langfristigen Anlageentscheidungen, wie Sie für die Altersvorsorge getroffen werden. So muss bei der aktuellen Inflationsrate die Rendite größer als 2,4 Prozent sein um zumindest kein Geld in Form von realer Kaufkraft zu verlieren.
Die traditionellen inflationssicheren Anlagen sind Immobilien und Edelmetalle wie Gold. Historisch lässt sich eine inflationshemmende Wirkung von Immobilien und Edelmetallen aufzeigen, es gibt auch viele Argumente die für diesen Zusammenhang sprechen, doch einen garantierten Schutz vor der Inflation kann man damit nicht erzielen.
Immer beliebter werden die inflationsgeschützten Anleihen, auch Linker genannt. Diese bieten eine feste Zinszahlung an plus einen Kupon, der die Inflation ausgleicht. So kann z.B. eine Realrendite von 3 Prozent festgelegt sein, dann würde die Zinszahlung bei einer Inflationsrate von 4 Prozent bei 7 Prozent liegen, wobei sich die Zinsen aus Realrendite und Inflationsrate addieren. Bei normalen Anleihen liegt die Rendite natürlich höher, doch sind diese nicht inflationsgeschützt. Die Linker sind nicht immer die bessere Wahl, denn in unserem Beispiel fährt man nur besser, falls die Inflation in den kommenden Jahren im Schnitt größer als 3 Prozent ist. Im Gegensatz zu Immobilien und Edelmetallen greift dieser Inflationsschutz aber immer.