Wie sicher sind Geldanlagen?
Angesichts der immer weiter um sich greifenden Auswirkungen der US-Hypothekenkrise stellen sich immer mehr Anleger die Frage, wie sicher eigentlich ihr angelegtes Geld ist. Wie berechtigt diese Frage ist, zeigen die immer weiter um sich greifenden Wertberichtigungen und Abschreibungen bei Banken und Investmenthäusern. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass in Deutschland bei Banken und Investmentgesellschaften hinterlegtes Geld fast immer so abgesichert ist, dass der Kunde ruhig schlafen kann, doch schauen wir uns nachfolgend die wichtigsten Spar- und Anlageformen der Deutschen einmal genauer an:
Investmentfonds
Fonds gehören bereits seit Jahren zu den beliebtesten Anlageformen der Deutschen. Wie wir auch auf unserer Unterseite zum Thema Fonds bereits ausführlich dargestellt haben, handelt es sich dabei in Bezug auf die Einlagen der Anleger um eine der sichersten Anlageformen, denn durch die Abgrenzung dieser Einlagen von den übrigen Vermögenswerten der Fondsgesellschaft und der Hinterlegung als Sondervermögen würden Anleger sogar nach einer Pleite der Fondsgesellschaft und der depotführenden Bank an ihr Geld gelangen können. Gesetzlich ist das ganze im Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAAG) geregelt. So haben weder depotführende Bank noch Investmentgesellschaft Zugriff auf das Vermögen der Anleger, sondern fungieren nur als Treuhänder. Zu beachten ist allerdings, dass die Kurse von Fonds besonders in turbulenten Zeiten stark schwanken können. So kann es durchaus passieren, dass im Falle der Pleite einer Investmentgesellschaft der Anleger zwar problemlos an sein eingesetztes Kapital herankommt, jedoch starke Kursverluste hinnehmen muss.
Tagesgeld, Festgeld und Sichteinlagen
Tagesgeld und Festgeld sowie Sichteinlagen in Form von Guthaben auf Girokonten sowie Sparbücher und Sparbriefe zählen in Deutschland zu den beliebtesten Sparformen. Besonders Tagesgeld und Festgeld verdrängen dabei immer mehr das altbekannte Sparbuch, auf welchem deutsche Sparer aber nach wie vor immer noch Milliardenbeträge bunkern. So berichtet zum Beispiel best-practice-business.de in einer Auswertung der „KidsVerbraucherAnalyse 2007“, dass sich alleine das Sparvermögen von Kindern und Jugendlichen derzeit auf fast vier Milliarden Euro beläuft, wovon wohl ein Großteil auf Sparbüchern und Sparbriefen herumschlummert. In Punkto Sicherheit haben all diese Sparformen vom Sparbrief bis zum Tagesgeld aber eines gemeinsam: gehört die kontoführende Bank dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken an bzw. handelt es sich um eine Volksbank oder Sparkasse, dann sind sowohl die Einlagen der Kunden als auch die erzielten Zinserträge so hoch abgesichert, dass man die Anlageformen als absolut sicher bezeichnen kann. Lediglich bei kleineren Banken, welche keinem der genannten Sicherungssysteme angehören, sollten Sparer Vorsicht walten lassen, denn hier sind die Einlagen nur über die gesetzliche Entschädigungseinrichtung deutscher Banken abgesichert und zwar zu 90 Prozent und maximal bis zu einer Höhe von 20.000 Euro.
Anleihen
Auch sie sind unter Sparern und Anlegern gleichermaßen beliebt und werden ab 2009 im Zuge der Abgeltungssteuer ganz sicher einen weiteren Schub erleben. Für Anleihen gilt allerdings, dass sie immer nur so sicher sind, wie der Emittent zahlungskräftig ist. Aus diesem Grund empfiehlt es sich für Privatanleger auch, vorwiegend in Staatsanleihen großer Industrienationen sowie Unternehmensanleihen höchster Bonität zu investieren. Da es sich bei Anleihen um festverzinsliche Wertpapiere handelt, interessiert hier in erster Linie das Risiko eines Zahlungsausfalles, weniger das Kursrisiko, wie es bei Fonds immer vorhanden ist. Um dem Privatanleger die Abschätzung dieses Risikos zu erleichtern, gibt es so genannte Rating-Agenturen, welche die Schuldverschreibungen einzelnen Klassen zuordnen. Wie hoch dabei die Ausfallwahrscheinlichkeiten in Abhängigkeit von Laufzeit und Rating der Anleihen sind, kann man auf der folgenden Seite nachlesen: Anleihen. Einen recht interessanten Beitrag darüber, welche Risiken Investoren eingehen, wenn sie anstelle von Staats- oder Unternehmensanleihen in riskantere Papiere wie etwa Asset-Backed Commercial Papers (ABCP) investieren, liefert der Spiegelfechter-Blog unter „Helikopter-Ben“.
Zertifikate
Für Zertifikate gilt dasselbe wie für Anleihen. Auch hier geht der Anleger ein Emittentenrisiko ein, da das angelegte Geld nicht als Sondervermögen behandelt wird. Geht die Bank pleite, die das Zertifikat herausgegeben hat, schaut der Anleger sprichwörtlich in die Röhre, denn dann könnte er sich in die lange Schlange der Gläubiger einreihen. Aus dieser Sicht ist es unverständlich, wieso immer mehr Geld aus Fonds in Zertifikate umgeschichtet wird, auch wenn es bei Zertifikaten mehr Variantenreichtum gibt. Darüber hinaus unterliegen Zertifikate einem Kursrisiko wie Aktien und Fonds auch. Zwar gibt es Varianten wie die so beliebten Bonus- oder Garantiezertifikate, doch auch hier gilt: diese zusätzliche Sicherheit gibt es nicht umsonst, sondern nur gegen den Verzicht auf einen gewissen Teil der Rendite.
Geschlossene Fonds
Wer in geschlossene Fonds investiert, trägt als Miteigentümer des Fonds das volle unternehmerische Risiko. Auf der anderen Seite profitiert er dann natürlich auch von einer teilweise von den Weltbörsen völlig losgelösten Kursentwicklung und der Möglichkeit, in Objekte zu investieren, in die man über die börsennotierten Publikumsfonds nicht investieren könnte. Zu den beliebtesten Arten geschlossener Fonds gehören in Deutschland geschlossene Immobilienfonds und Schiffsbeteiligungen. Positiv an geschlossenen Fonds ist trotz ihrer Risiken, dass ihre Geschäftsmodelle von Krisen wie der derzeit grassierenden US-Hypothekenkrise nicht zwingend betroffen sein müssen, was dem Anleger die Möglichkeit eröffnet, sein Depot mit ihnen gegen Kursschwankungen abzusichern.