Die kommenden Monate werden schwer für Chinas Aktienmarkt. Zu diesem Schluss kommt Christian Kahler von der DZ Bank in seinem Kapitalmarktbericht. Demnach werde durch Trumps aggressive Handelspolitik der Druck auf chinesische Unternehmen steigen. Nicht alle Branchen sind jedoch im gleichen Maße von den Entwicklungen in den USA betroffen.
Druck wird mindestens bis November anhalten
„Große Sorgen belasten den chinesischen Aktienmarkt. Investoren haben Aktien verkauft, weil Sorgen aufkamen, chinesische Unternehmen würden verstärkt unter den Handelsauseinandersetzungen mit den USA leiden“, heißt es in dem Kapitalmarktbericht.[1]
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US-Präsident Donald Trump hat Strafzölle gegen China in Milliardenhöhe verhängt. Er wird, so Kahler, mit seiner harten Linie mindestens bis zur Kongresswahl Anfang November 2018 weitermachen. „Für die chinesischen Aktienindizes bedeutet dies nichts Gutes, die Marktstimmung sollte gedrückt bleiben.“
Kaum Auswirkungen auf Unternehmen aus den China Securities 300
Kahler unterscheidet jedoch zwischen der verhaltenen Stimmung der Anleger und den fundamentalen Wirkungskanälen der Zölle. „Wenngleich wir in unserer volkswirtschaftlichen Prognose skeptisch für die Konjunkturentwicklung Chinas im zweiten Halbjahr eingestellt sind, sollten die Auswirkungen des Handelsstreits auf die börsengelisteten Unternehmen gering ausfallen.“
Nur wenige im Börsenindex China Securities 300 gelistete Unternehmen sind vom US-Markt abhängig. Die zehn größten Unternehmen in diesem Börsenindex machen gerade einmal 5 Prozent ihrer Umsätze in den USA.
In den letzten Jahren hat sich Chinas Wirtschaft deutlich mehr auf das Inland konzentriert. „Das sorgt dafür, dass die Unternehmen heute weniger anfällig gegenüber Störungen im direkten Handel mit den USA sind als noch vor einigen Jahren“
Für Unternehmen aus der Unterhaltungselektronik und Industrie wird es schwieriger
Schwierigkeiten machen die Zölle jedoch Unternehmen aus den Branchen Unterhaltungselektronik, Industrie, Automobilteile und Textilien. „Deren fundamentale Ausblicke haben sich deutlich verschlechtert, die Kurse dürften dort mehrheitlich zu Recht gefallen sein.“
Insgesamt glaubt Kahler, dass es kein guter Zeitpunkt ist, um in den chinesischen Aktienmarkt einzusteigen. Der andauernde Handelsstreit wird die Stimmung der Anleger noch länger drücken.
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Weiterführender Link
[1] Das Investment – DZ Bank rechnet mit Bärenmarkt in China