Gewinneinbruch bei der Deutschen Telekom AG
Es geht kräftig bergab für die Deutsche Telekom AG. Nachdem viele Kunden in den letzten Monaten den Telefonanbieter gewechselt haben, ist der Gewinn um 82 Prozent eingebrochen. Eine Zahl, die man sich kaum vorzustellen wagt, vor allem, wenn man sieht, dass einem Gewinn aus dem Jahre 2006 in Höhe von 3,2 Milliarden Euro im Jahre 2007 nur noch 569 Millionen Euro gegenüber stehen. Das ist alles andere als eine kleine Hausnummer, die der Telekom da an Überschuss verloren gegangen ist.
René Obermann, der oberste Chef der Deutschen Telekom AG, hat zu kämpfen. Besonders hart ist dabei die Tatsache, dass er seinen Posten als Vorstandsvorsitzender erst zum 13. November 2006 antrat. Nur wenige Wochen bevor das Jahr des großen Gewinneinbruchs kam. Keine gute Bilanz, die er da aus einem guten Jahr an Tätigkeit an oberster Stelle der Telekom aufzeigen kann.
Bei der Pressekonferenz, die heute anlässlich der Bilanzveröffentlichung in Bochum stattfand, sagte René Obermann, es seien vor allem hohe Steuerzahlungen für den Einbruch verantwortlich. Die Frage ist nur: Glaubt ihm das Jemand? Seine harte Hand, die kaum nach seinem Eintritt in die oberste Stelle des ehemaligen Staatsunternehmens Deutsche Telekom AG begann, scheint keine Wirkung zu zeigen, denn er machte den üblichen Fehler, den Konzernlenker heutzutage nur allzu gerne machen: Gespart wird am Personal, also an denen, die nun mal in einem Serviceunternehmen die wichtigste Arbeit machen.
Die 14.400 Arbeitnehmer, welche die Telekom im Laufe des vergangenen Jahres verließen, scheinen dem Unternehmen nicht gut getan zu haben. Und bis Ende dieses Jahres sollen weitere Stellenkürzungen folgen. Sinn macht das keinen, denn der Telekom laufen ja gerade hauptsächlich wegen des schlechten Service die Kunden weg.
Den Aktionären hat Obermann zugesichert, dass dennoch eine Dividende von 78 Cent pro Aktie ausgezahlt werden soll. Den Kursverlauf der Telekom-Aktie, die einstmals als Volksaktie so hoch gelobt und als Geldanlage angepriesen wurde und kurze Zeit später bereits viele Kleinanleger in einen persönlichen und finanziellen Ruin trieb, wird der Gewinneinbruch sicher nicht beflügeln.
Alleine 2,1 Millionen Kunden verlor die Telekom im vergangenen Jahr in der Festnetzsparte. Das zeigt, dass die Deutsche Telekom AG endlich aufwachen und ihr Interesse am Kunden endlich auch wieder an den Mann und die Frau bringen muss, denn sonst werden die Zahlen im nächsten Jahr auch nicht besser sein.
Ob René Obermann diese dann jedoch überhaupt noch präsentieren wird, darauf darf man gespannt sein, denn die Telekom wird in irgendeiner Art und Weise reagieren müssen und das nicht mit dem Personalabbau bei den „kleinen“ Leuten, sondern in ihren oberen Reihen. Denn wie heißt es immer so schön: „Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an“.