Weit über tausend weitere Geheimkonten in Liechtenstein entdeckt
Wer gedacht hat, der Steuerskandal um das Fürstentum Liechtenstein wäre endlich zu Ende, der wird nun eines Besseren belehrt. Nachdem erst die Fürstenbank LGT und Anleger, die auf den Konten der Bank ihr Geld anlegen ließen, im Visier der Fahnder war, ist nun die Landesbank von Liechtenstein, die LLB, ins Fadenkreuz der Ermittler geraten.
Nachdem Daten aus dem Inneren der LGT auf dubiosen Wegen zum unserem Bundesnachrichtendienst gelangt waren, wurde erstmal aufgeräumt unter den Steuersündern. Daraufhin gab es mitten aus der Fürstenfamilie gleich harsche Kritik. Allein dies zeigt, dass da wohl mit System an den Steuerbehörden anderer Länder vorbeigearbeitet wurde.
Nun ist die zweite Bank dieses Landes betroffen. Dem Rostocker Landgericht sollen inzwischen Nachweise für 1.850 Kontender LLB vorliegen, auf denen Steuersünder aus Deutschland ihr Geld beiseite geschafft haben sollen. Und wiederum soll es ein Mitarbeiter der Bank gewesen sein, der die Daten an die Behörden weitergegeben hat, genau wie dies bereits bei der LGT der Fall war. Einen sehr interessanten Artikel dazu gibt es auf dem Serpland-Blog.
Inzwischen hat diese Nachricht vom Februar dieses Jahres neue Brisanz gewonnen. Die Daten sind im Rahmen eines Prozesses gegen vier Angeklagte aufgetaucht, gegen die vor dem Rostocker Landgericht wegen Erpressung verhandelt wird. Die vier Männer sollen die Landesbank Liechtensteins mit den in ihrem Sitz befindlichen Daten erpresst haben. Zwei Mal soll die LLB bisher auch gezahlt haben, die nächste Zahlung stand vermutlich für das kommende Jahr an.
Es wird nun also interessant werden, wie viele Steuersünder sich bereits im Vorfeld bei den Steuerbehörden melden und ihre Steuern nachzahlen, bevor die Ermittler auf der Fußmatte ihrer Tür stehen.