Ruf der Banken ungebrochen schlecht – Anlageberatung weiterhin eine Blamage
Wer Fehler macht, und nichts daraus lernt, der wird es in Zukunft schwerer haben. Viele neue Banken drängen auf den Markt und schlagen eine Schneise in die bisher so eingefahrenen Wege.
Die Redaktion der Zeitschrift „Finanztest“ hat für ihre Januar-Ausgabe die Anlageberatung von 21 Banken, Raiffeisenbanken und Sparkassen getestet und kam zu einem Urteil, das nicht schlimmer hätte ausfallen kann: Die Banken haben nichts aus der Finanzmarktkrise gelernt.
Das Wertpapierhandelsgesetz schreibt „elementare Fragen“ vor: Wie sieht der finanzielle Status des Anlegers wirklich aus. Auch über die Basisrisiken der Produkte, die empfohlen wurden, wurde bei den Tests nicht aufgeklärt – stellenweise nicht einmal über richtig über die Produkte selbst.
Auch wurde versäumt, den Test-Kunden, die eine Rendite von vier Prozent jährlich für eine Geldanlage von 30.000 auf festgelegte fünf Jahre wollten, zu sagen, dass in Zeiten niedriger Zinsen mit einer sicheren Geldanlage eine solche Rendite nicht zu erzielen ist.
„Bei vielen Banken wurden den Kunden stattdessen Zertifikate, Aktienfonds, offene Immobilienfonds oder auch ein Goldkonto empfohlen. All diese Angebote sind entweder zu kompliziert oder zu riskant. Andere Banken empfahlen private Rentenversicherungen oder Bausparverträge, die nicht unsicher sind, aber für die gewünschte Anlagedauer fast keine Rendite für den Kunden bringen. Die Provision für die Geldinstitute ist hingegen erheblich.“, schreibt „Finanztest“ dazu in der Pressemitteilung, die unter dem Titel „Anlageberatung von Banken – Die große Blamage“ veröffentlicht wurde.
Das Testergebnis fiel dementsprechend dann auch alles andere als gut aus. Drei der getesteten Geldinstitute kam gerade mal so noch auf ein „BEFRIEDIGEND“, 16 Geldinstitute erhielten die Wertung „AUSREICHEND“ und zwei Geldinstitute fielen mit einem „MANGELHAFT“ durch.
Die Banken haben, so signalisiert es zumindest das blamable Ergebnis der Zeitschrift „Finanztest“, hinter der die renommierte Stiftung Warentest steht, nichts aus den Fehlern gelernt. Auch die Pleite der Lehman Brothers hat nichts dazu beigetragen, dass Zertifikate, die mitnichten sichere Geldanlagen sind, nicht mehr als eben solche an den Mann und die Frau gebracht werden.
Zwei sichere Geldanlagen sind in diesen Zeiten ganz besonders hervorzuheben: Tagesgeld und Festgeld. Zwar ist die Rendite im Moment nicht so hoch, wie es viele gerne möchten. Aber wer sein Geld wirklich sicher anlegen möchte, sollte lieber zu niedrigeren Zinsen, aber dafür einer hundertprozentigen Sicherheit tendieren. Einen guten Überblick über die derzeitigen Zinsen und Angebote in diesem Geldanlagebereich bieten Tages- und Festgeldvergleiche wie wir sie auf unserem Portal bieten.
Am besten schnitten beim Test der Zeitschrift „Finanztest“ ab Commerzbank, die Kreissparkasse Köln und die Berliner Sparkasse. Die schlechtesten Ergebnisse brachte die Anlageberatung bei der Ostsächsischen Sparkasse und der BW Bank. Laut Medienmeldung will die deutsche Finanzaufsicht, die BaFin, nun den Vorwürfen von „Finanztest“ nachgehen und die Verstöße gegen das Wertpapierhandelsgesetz überprüfen.