US Notenbank-Chef Bernanke bleibt auf seinem Posten
Erst am Mittwoch gab die US-Notenbank Federal Reserve bekannt, dass der Leitzins für den Dollar-Währungsraum weiterhin auf dem Nullpunkt bleiben würde. Einen Tag später dann die Nachricht: Bernanke bleibt. Der umstrittene Notenbankchef, der inzwischen von vielen nur noch Mr. Inflation genannt wird, behält seinen Posten für vier weitere Jahre (welche Risiken Inflation für Anleger birgt, zeigt unser Ratgeber auf https://investmentsparen.net/inflationsrisiko.html).
Der US-Senat stimmte trotz Gegenwind aus beiden politischen Lagern der USA, den Republikanern wie den Demokraten, mit 70 zu 30 Stimmen für Bernanke. Kein gutes Ergebnis für die zweite Amtszeit eines so wichtigen Postens.
Vor allem eines wird Ben Bernanke immer wieder vorgeworfen: Dass er die Politik von Ex-Präsident Bush Jr. unterstützt habe – und damit indirekt auch in der Mitverantwortung für den Ausbruch der Wirtschaftskrise steckt.
Auch Barack Obama, der amtierende US-Präsident, hatte sich hinter Bernanke gestellt, und sich damit heftige Kritik zugezogen. In einer Zeit des Umbruchs, in der Klarheit nötig ist auch vom höchsten Amt in den USA, hat Obama damit sowohl die Bürger seines Landes als auch die Banken verunsichert.
Kaum war die Entscheidung bekannt, machte sich dies auch in der Stimmung der US-Börsen bemerkbar – zum Negativen wohlgemerkt. Um weit mehr als ein Prozent gab der wichtige US-amerikanische Aktienindex, der Dow Jones, nach.
Nun wird es Ben Bernanke endlich richten müssen, die Geldpolitik in den USA in den Griff bekommen, und rechtzeitig den Ausstieg aus der Null Zins-Politik schaffen. Ob ihm das gelingt, erscheint vielen Kritikern jedoch mehr als fraglich – da nützt auch nichts, dass das weltbekannte US-Nachrichtenmagazin „Time“ ihn noch im vergangenen Jahr zur „Person des Jahres“ gekürt hat. Nichts ist schließlich schneller verblasst als der Ruhm von gestern…